Neuigkeiten von der Matte #5 – Kommende Events mit rechter Beteiligung, Recherche & Analyse

Am kommenden Samstag, 13. Oktober 2018: Extrem rechtes Großevent: Der „Kampf der Nibelungen“ in Ostritz

„Teamfights“ und NS-Hardcore im November erneut beim“Schild & Schwert“-Festival in Ostritz (Ostsachsen)

Parallel zum „Kampf der Nibelungen“: Kampfsportevents in Plauen

Rechte KampfsportlerInnen bei den Aufmärschen in Chemnitz in Köthen


Extrem rechtes Großevent: Der „Kampf der Nibelungen“ in Ostritz

Schon seit Monaten bereitet sich die extrem rechte Kampfsportszene aus ganz Europa auf den „Kampf der Nibelungen“ (KdN) vor. Zum nun sechsten Mal soll das Turnier am 13. Oktober 2018 in Deutschland stattfinden. Statt das Event wie die Jahre zuvor in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen oder Hessen konspirativ auszutragen, d.h. die Gäste und KämpferInnen mittels sogenannter Schleusungspunkte zum Ort zu navigieren, wurde der KdN in diesem Jahr öffentlich beworben.

Als Veranstaltungsgelände wird auf das Areal des Hotel „Neisseblick“ im ostsächsischen Ostritz verwiesen. Die Kleinstadt an der deutsch-polnischen Grenze war schon am 20./21. April 2018 zum Pilgerort hunderter Neonazis geworden, die zum Rechtsrock-Festival „Schild & Schwert“ anreisten. ProtagonistInnen des „Kampf der Nibelungen“ wie Alexander Deptolla waren dort nicht nur in der Organisationsstruktur am Freitag eingebunden, sondern veranstalteten auch ein kleineres Turnier und dem Label des KdN mit 15 Kämpfen am Samstag.
Nachdem laut eigener Angaben am 21. April bis zu 450 Neonazis das Turnier verfolgten und zum Hauptevent des „Kampf der Nibelungen“ 2017 rund 800 Neonazis aus ganz Europa nach Hessen reisten, rechnen wir für den 13. Oktober 2018 mit über 1000 TeilnehmerInnen. Genügend Platz müsste es dafür in den auf dem Gelände des „Neisseblick“ befindlichen Leichtbau-Hallen geben, wo auch die Konzerte im Rahmen des „Schild & Schwert“ ausgerichtet wurden.
Nicht nur die rechtliche Sicherheit in Bezug auf den gewählten Ort, der schließlich im Besitz eines rechten hessischen Kommunalpolitikers ist, sondern auch die aktuellen Entwicklungen der extrem rechten Kampfsportszene dürften für eine solch enorme Beteiligung sorgen. Denn erstmals ist auch die russische Neonazi-Marke „White Rex“ offiziell Mitveranstalter des KdN. Die Marke um den russischen Neonazi und Hooligan Denis Nikitin, der seit geraumer Zeit in Kiew/Ukraine wohnt, gilt als Stichwortgeber der Szene.

Grafisch umgesetzt von Martin Wegerichs „Vlanze Graphics“ sind auf dem Flyer zum Event am 13. Oktober alle wichtigen Player der extrem rechten Kampfsportszene als Unterstützer abgebildet: „Pride France“ aus Frankreich, „Greifvogel Wear“ aus Südbrandenburg, „Black Legion“ aus Cottbus und „Sport Frei“ aus Bremen, sowie das noch junge Kampfsportevent „Tiwaz“ aus dem Chemnitzer Land und die NS-Straight Edge-Gruppe „Wardon 21“ um Neonazis aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Ein alter Hut, denn die Gruppen unterstützen sich seit Jahren auf diversen Turnieren.

Neu ist jedoch die Unterstützung durch die Plattform „GruppaOF“, deren Logo ebenfalls auf dem Flyer des KdN zu finden ist. Das Kürzel „OF“ bezieht sich auf den russischen Begriff „Okolofutbola“, der sich mit „Fußballnah“ übersetzten lässt. Benutzt wird der Begriff jedoch vorrangig im Zusammenhang mit Hooligan-Kämpfen, sogenannten „Matches“.
„GruppaOF“ stellt in den sozialen Netzwerken täglich Fotos und Insider-Berichte zu europaweit stattgefundenen Matches ins Netz und etablierte sich durch Aktualität und Exklusivität zu einer der wichtigsten Hooligan-Portale. 2014 erstmals in Erscheinung getreten versorgt die virtuelle Gruppe aus Russland heute über 70 000 Follower auf Instagram und rund 9000 AbonnentInnen auf Facebook. Ohne selbst dezidiert rechte Parolen zu verbreiten dokumentiert die Gruppe exklusive Bilder vorrangig rechter Hooligan-Gruppen. Ein Bekenntnis zur extremen Rechten folgte dann im Juli 2018, als auf ihrer Seite eine Ankündigung für den „Kampf der Nibelungen“ auftauchte. Die Verbindung zwischen Kampfsport und Hooliganismus ist dabei nicht verwunderlich. Längst erinnern die im Verborgenen stattfindenden Hooligan-Kämpfe mehr einem MMA-Kampf, als einer Prügelei spontan aufeinander treffender Fußballfans. Nicht nur dass diese Matches oft auch außerhalb von Spieltagen ausgetragen werden, sondern auch verwendetes Equipment wie MMA-Handschuhe, Thai-Box-Shorts oder Rashguards, schließen auf eine Professionalisierung und Durchmischung der Szenen. Viele Amateur-und Profikämpfer im MMA sind schließlich auch aktive Hooligans, wie man am Beispiel der Leipziger Hooliganszene um Benjamin Brinsa und sein „Imperium Fight Team“ deutlich erkennen kann. „GruppaOF“ als Unterstützer des „Kampf der Nibelungen“ bedeutet, dass sich das extrem rechte Turnier offensiv einem solchen Klientel anbietet, nicht zuletzt um den Markt zu erweitern.

Die vermeintlichen "Nummerngirs" für den KdN und die Diskussion dazu im Netz (Screenshot Facebook)
Die vermeintlichen „Nummerngirs“ für den KdN und die Diskussion dazu im Netz (Screenshot Facebook)

Sowohl der KdN als auch „White Rex“ stilisieren das Turnier im Oktober als Gala, auf der auch sogenannte „Nummerngirls“ eingeplant sind: leicht bekleidete Frauen, deren einzige Aufgabe es sein wird, sich begaffen zu lassen, während sie auf Schildern die jeweilige Runde des Kampfes zeigen. Im Netz ist man sich über Sinn und Zweck dieser „Nummerngirls“ auf dem KdN uneinig. Sowohl der KdN als auch „White Rex“ hatten Fotos der vermeintlich teilnehmenden Frauen verbreitet, worauf eine Diskussion in der Kommentarspalte entstand. Die Kommentatoren fragten, ob diese Form nicht degradierend sei und ob es nicht besser wäre „Frauen in einem positiven Licht zu zeigen, anstelle dieses entarteten Mülls“. Sichtlich irritiert wurde zur Debatte gestellt, ob „man mit der Veranstaltung nicht eine Gegenkultur zu den Mainstreamveranstaltungen schaffen“ will. Eine der Antworten seitens Nikitins lautete „We make SHOW, a fight gala! Strong Men, Beautiful Women – this is what our movement is partly about (…)“. Damit bestätigt er einmal wieder den Diskurs der extremen Rechten in Bezug auf die Rolle der Frau. Zwar kämpften auf vergangenen Events von „White Rex“ und KdN auch Frauen, doch stellt dies eher die Ausnahme dar. Schon das im Juni ausgetragene Neonazi-Turnier „Tiwaz“ stand unter dem Motto „Kampf der freien Männer“. Die Logik der soldatischen Männlichkeit wurde schon im historischen Nationalsozialismus propagiert und fühlt sich heute in der extremen Rechten u.a. mit Parolen wie „Gegen den Gendermainstream“ befüttert.

David Mallow auf einem Aufmarsch der AfD am 22. September 2018 in Rostock (Bildrechte: Pixelarchiv)
David Mallow auf einem Aufmarsch der AfD am 22. September 2018 in Rostock (Bildrechte: Pixelarchiv)

Wer letztlich auf dem Turnier des „Kampf der Nibelungen“ im Oktober in Ostritz kämpfen wird, wird sich am Tag selbst zeigen. Sicher ist, dass der Rostocker Neonazi David Mallow für das Team des KdN und Tomasz Skatulsky für sein Label „Pride France“ antreten wird. Skatulsky kündigte darüber hinaus an, drei weitere KämpferInnen seines Teams mitzubringen.

Die französische Kickboxerin Emma Gongora mit einer tätowierten "Schwarzen Sonne" (Screenshot Facebook)
Die französische Kickboxerin Emma Gongora mit einer tätowierten „Schwarzen Sonne“ (Screenshot Facebook)

Eine dieses Teams könnte die Kickboxerin Emma Gongora aus Marseille sein. Sie trat schon mehrmals für das „Team Pride France“ auf extrem rechten Turnieren in den Ring.

Der K1-Kämpfer Gregor Nebel aus Niedersachen (Screenshot Instagram)
Der K1-Kämpfer Gregor Nebel aus Niedersachen (Screenshot Instagram)

Auch Gregor Nebel aus Niedersachsen ließ verlautbaren, dass er auf dem Turnier im K1 kämpfen wird. Es wäre damit sein zweiter Kampf. Den ersten dieser Art bestritt Nebel – Neonazi-Hooligan des SV Waldhof Mannheim, Anhänger des „Gremium MC“ und Sozialpädagoge – im Juni 2018 im Erzgebirge auf dem „Tiwaz“-Turnier.
Darüber hinaus ist eine Teilnahme von bekannten extrem rechten KampfsportlerInnen wie Sören Radtke, Christoph Drewer, Sebastian Dahl, Julia Thomä, Roman Portner oder Thore Probst sehr wahrscheinlich. Eine Anreise von Teams wie „Norricum“ aus Österreich oder „South Legion“ aus Tschechien würde ebenfalls nicht verwundern.

Die Trainingsgruppe um Melanie Dittmer (2.v.r.) und Frank Krämer (an der Flagge links) (Screenshot Instagram)
Die Trainingsgruppe um Melanie Dittmer (2.v.r.) und Frank Krämer (an der Flagge links) (Screenshot Instagram)

Auch die Trainingsgruppe um Melanie Dittmer und Frank Krämer aus dem Raum Köln dürfte vor Ort sein, wenn man ihren Verlautbarungen in den sozialen Netzwerken glauben schenken mag. Dittmer ist eine umtriebige Neonazi-Aktivistin und trat zuletzt als Protagonistin der „Identitären Aktion“ auf. Krämer war mit seinem „Sonnenkreuz-Versand“ bereits Partner des „Tiwaz“-Turniers im Juni 2018. Über seinen Versand verkauft Krämer neben Nahrungsergänzungsmitteln auch T-Shirts mit dem Aufdruck „wahrhaft wehrhaft – die Starken leisten was zu können, die Schwachen erleiden was sie müssen“. Damit dürfte er den Zeitgeist der rechten Kampfsportszene deutlich treffen.

Auch bisher unbekannte, unpolitisch wirkende Teams aus dem In-und Ausland wird man mit Sicherheit in Ostritz wiederfinden, denn der KdN ist längst außerhalb der extrem rechten Szene bekannt und beliebt. Dies rührt auch daher, dass viele der KämpferInnen in normalen, nicht explizit rechten Gyms trainieren und dadurch Interessierte anwerben können.

Franz Pauße (Mitte) in der Vorbereitung zum ḰdN 2017 im „La Familia Fightclub“, rechts Trainer Theo Weiland (Screenshot Instagram)
Franz Pauße (Mitte) in der Vorbereitung zum ḰdN 2017 im „La Familia Fightclub“, rechts Trainer Theo Weiland (Screenshot Facebook)

So bereitete sich etwa der noch bis vor kurzer Zeit in Dortmund lebende Neonazi Franz Pauße im „La Familia Fightclub“ in Halle/Sachsen-Anhalt auf seinen Kampf für den KdN 2017 vor – unter Anleitung von Trainer Theo Weiland. Der jetzt in Thüringen wohnhafte Pauße ist in das KdN-Orgateam um Alexander Deptolla angebunden und unterhält beste Kontakte in die rechte Hooliganszene. Für die gemeinsam agierenden Hooligans des 1. FC Köln und Borussia Dortmund war Pauße selbst an sogenannten „Ackerkämpfen“ beteiligt.

 

„Teamfights“ und NS-Hardcore im November erneut in Ostsachsen

Im Rahmen der am 2. und 3. November 2018 angekündigten zweiten Auflage des Neonazi-Festivals „Schild & Schwert“ in Ostritz ist abermals ein Turnier des „Kampf der Nibelungen“ angekündigt. Nur wenige Wochen nach dem eigentlichen Kern-Turnier des KdN am 13. Oktober soll – wie am 21. April 2018 – ein kleineres Turnier das von Thorsten Heise veranstaltete Festival in Ostsachsen begleiten. Das Festival selbst trägt die ironisch wirkende Losung „Für Frieden und Freiheit“.
Erwähnenswert ist zum einen, dass das KdN-Turnier am 2. November musikalisch mit einem NS-Hardcore-Konzert abgerundet werden soll. U.a. soll eine ungarische Band dieses Genres, sowie die deutschen Szene-Bands „Painful Life“, „Burning Hate“ und „Terrorsphära“ auf der Bühne stehen. Die Kombination aus NS-Hardcore und Kampfsport könnte den Neonazis nicht besser passen. Vor allem da die Band „Terrorsphära“ seit ihrer Gründung vor ein paar Jahren den Soundtrack sowohl für das Training im Gym, als auch für den Kampf auf der Straße liefert.

Philipp Liebetrau im Juni 2017 als Vertreter des KdN beim "Force & Honeur" in der Nähe von Genf (Screenshot Facebook)
Philipp Liebetrau im Juni 2017 als Vertreter des KdN beim „Force & Honeur“ in der Nähe von Genf (Screenshot Facebook)

Mit Manuel Eder und Philipp Liebetrau sind diese Welten dabei auch real verbunden, denn beide sind nicht nur Musiker bei „Terrorsphära“, sondern gelten auch als Aushängeschild der NS-Straight Edge-Szene um „Wardon 21“. Hinzu kommt, dass Eder innerhalb der Verkauf-und Vermarktungsstruktur der Brandenburger Neonazi-Marke „Greifvogel Wear“ eingebunden ist und Liebetrau schon als Teil des KdN-Orgateams auftrat.

Einer der Kämpfe im Rahmen der TFC (Screenshot Youtube)
Einer der Kämpfe im Rahmen der TFC (Screenshot Youtube)

Zum anderen sollen auf dem Turnier sogenannte „Teamfights“ ausgetragen werden. Das sind MMA-Kämpfe mit mehreren kämpfenden Personen pro Team. Bekannt sind diese Kämpfe aus Osteuropa vom Format „Team Fighting Championship“ (TFC), wo meist 6 Personen eines Teams gegen 6 Personen eines anderen Teams antreten. Entscheidend ist dabei das Gesamtgewicht des Teams. Bei TFC, an welches sich die Teamfights des KdN explizit orientieren, besteht nur ein sehr minimales Regelwerk: kein Beißen, keine Schläge auf den Kehlkopf und nicht ins Auge stechen.
Beim Turnier des KdN am 2. November wurde das Gewicht jedes Teams auf 273 KG + festgelegt. Im Ring sollen Teams von jeweils drei KämpferInnen gegeneinander antreten. Gekämpft werden soll nach UFC Regelwerk, d.h. mindestens drei Runden mit einer Minute Rundenpause und nach aktuellen Stand keine Kopfstöße, Schläge unterhalb der Gürtellinie und direkte Schläge auf Hinterkopf oder Hals, keine Tritte gegen den Kopf sobald eine Person am Boden liegt, keine Griffe kleiner Gelenke oder direkte Schläge auf bestimmte Druckpunkte, sowie an den Haaren ziehen. Sich auf dieses Regelwerk zu berufen klingt professionell und überlegt. Da solche Teamfights bisher in Deutschland noch nie ausgetragen wurden und der KdN auch in keinem Verband organisiert ist, dürften solche Kämpfe allerdings sehr in der legalen Grauzone liegen, bzw. könnten als strafbar gelten.
Denn letztlich werden diese Teamfights vom KdN mit den Worten beworben: „Meldet Euch an, wenn ihr die Ehre eurer Stadt verteidigen möchtet.“ Nichts anderes findet man im Hooliganismus, wenn sich zwei Gruppen unterschiedlicher Vereine zu sogenannten „Matches“ treffen. Da die KämpferInnen des KdN, wie auch die extrem rechte Kampfsportszene im Allgemeinen eine hohe Schnittmenge zur Hooliganszene aufweist, sollte klar sein, dass sich vor allem Personen aus diesem Spektrum anmelden werden. Allein die Beteiligung der Hooligan-Plattform „GruppaOF“ als Partner des Hauptturniers des KdN am 13. Oktober 2018 dürfte dies untermalen.
Ein Urteil des Bundesgerichtshof aus dem Jahr 2015 sieht in der Verabredung zu Hooligan-Kämpfen einen Strafbestand. Körperverletzung sei selbst mit Einwilligung der Beteiligten sittenwidrig und strafbar. Sich zu verabredeten Massenschlägereien zu treffen kann in diesem Kontext zur Verurteilung wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung führen.
Sich auf ein UFC-Regelwerk zu beziehen und professionelle Ring- und Punkterichter für die kommenden Teamfights am 2. November organisieren zu wollen dürfte diesen an Hooligan-Kämpfe orientierten Charakter nicht wettmachen.

 

Parallel zum „Kampf der Nibelungen“

Neben dem extrem rechten Turnier des KdN am 13. Oktober in Ostritz sollen am selben Tag im sächsischen Vogtland in Plauen zwei weitere Fightnights stattfinden.
Zum einen wäre da die „Shuri Fight Night“ des Shuri Gyms. Die Shuri Gyms in den Standorten Plauen, Zwickau und Lichtenstein hofieren und fördern seit Jahren Neonazis. Dementsprechend liest sich auch die Fightcard für das kommende Event am Samstag. Denn mit Martin Langner vom Team „Barbaria Schmölln“ soll im K1 ein bekannter Kämpfer der Turniere des „Kampf der Nibelungen“ in Plauen antreten.

Martin Langner (Mitte mit schwarzem Pullover, ohne Mütze) bei einem Aufmarsch am 1. Septemer 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Rechreche)
Martin Langner (Mitte mit schwarzem Pullover, ohne Mütze) bei einem Aufmarsch am 1. Septemer 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)

Langner nahm nicht nur am KdN 2017 und beim KdN-Turnier im April 2018 auf dem Neonazis-Festival „Schild & Schwert“ teil, sondern ist auch außerhalb des Sports an Neonazi-Strukturen angebunden. So lief er schon 2017 auf dem Leistungsmarsch „Ausbruch60“ in Ungarn mit, der jährlich u.a. von „Blood & Honour“ organisiert wird. Zudem war Langner jüngst Teilnehmer der Neonazi-Aufmärsche von „Pro Chemnitz“ in Chemnitz.

Toni Wagner (1.v.r.) beim Neonazi-Großevent „Rock gegen Überfremdung II“ am 15. Juli 2017 in Themar (Bildrechte: Recherche Nord)
Toni Wagner (1.v.r.) beim Neonazi-Großevent „Rock gegen Überfremdung II“ am 15. Juli 2017 in Themar (Bildrechte: Recherche Nord)

Auch Toni Wagner vom Lichtensteiner Shuri Gym soll in Plauen kämpfen. Er fiel zuletzt 2017 als Teilnehmer des Neonazi-Konzertes „Rock gegen Überfremdung II“ in Themar/Thüringen auf und teilt zudem rassistische Propaganda aus dem PEGIDA- und „Identitären“-Spektrum in den sozialen Netzwerken.

Auf der „2. Vogtländer Fightnight“, die am selben Tag in der selben Stadt ausgetragen werden soll, sind ebenfalls keine Bemühungen um Ausschluss rechter und rechtsoffener KampfsportlerInnen ersichtlich. In den Hauptkämpfen wird u.a. der Lokalmatador Mathias Buchta, wie auch John Kallenbach aus dem thüringischen Pößneck angekündigt. Der K1-Kämpfer Buchta ist Inhaber des „IRON Kraft-und Fitnessstudio“ in Plauen, welches Klamotten der Marke „Brachial – The Lifestyle Company“ vertreibt. Sein an das Gym angebundene Strongmen-Team wird von der Marke gesponsert und Buchta selbst nennt das Label seinen Partner. „Brachial“ entstand aus dem rechten Türsteher-Milieu in Westsachsen, lässt bekannte Neonazis für sich modeln und einer der Inhaber steht der rechten PEGIDA-Bewegung nah.

Mathias Buchta (2.v.l.) und Matthias Langner (2.v.r.) bei einem Wettkampf des „Barbaria Schmölln“ im Juli 2018 (Screenshot Facebook)
Mathias Buchta (2.v.l.) und Martin Langner (2.v.r.) bei einem Wettkampf des „Barbaria Schmölln“ im Juli 2018 (Screenshot Facebook)

Buchta nahm darüber hinaus im Juli 2018 an einem Mannschaftswettkampf in Schmölln teil, der maßgeblich von dem Neonazi und Kampfsportler Martin Langner und seinem Gym „Barbaria Schmölln“ organisiert wurde. Das Ganze fand in einer freundschaftlichen Atmosphäre statt, in der sich scheinbar auch keiner der Teilnehmenden an präsentierten Neonazi-Klamotten wie etwa „Greifvogel Wear“ störte.
John Kallenbach wiederum, der am Samstag in Plauen ebenfalls im K1 antreten soll, geriet mit seinem Gym „Invictus Kick- und Thaiboxschule“ bereits vor einigen Monaten in die Kritik.

Kevin Görke (rechts) auf dem Weg zum KdN-Turnier im April 2018 in Ostritz (Bildrechte: Exif-Recherche)
Kevin Görke (rechts) auf dem Weg zum KdN-Turnier im April 2018 in Ostritz (Bildrechte: Exif-Recherche)

So konnte – trotz öffentlichen Bekanntwerdens – Kallenbachs Zögling Kevin Görke erneut im Rahmen einer kommerziellen Fightnight antreten. Görke war Kämpfer auf mehreren Turnieren des KdN und bestritt auch einen Kampf auf dem extrem rechten „Tiwaz“-Turnier im Juni 2018 im Erzgebirge.
Kallenbach selbst ließ sich schon von der Cottbuser Marke „Label 23“ sponsern, die nicht nur in der Neonaziszene beliebt ist, sondern deren Macher auch personelle Verstrickungen in diese Szene aufweisen.

Im K1 wird auch Theo Weiland auf der Fightcard in Plauen angekündigt. Er ist Trainer und Kämpfer des „La Familia Fight Club“ in Halle/Sachsen-Anhalt und gehört zum K1-Trainingsstab des „Imperium Fight Team“ um Benjamin Brinsa in Leipzig. Weiland wird zudem der gewaltaffinen, rechten Ultra-Gruppierung „Saalefront“ des Halleschen Fußballclubs zugerechnet, die eine innige Fanfreundschaft zu rechten Ultra-und Hooligan-Gruppen des 1. FC Lokomotive Leipzig pflegt.

Kämpfer des „Imperium Fight Team“ - darunter Timo Feucht, Christopher Henze und Benjamin Brinsa - im polnischen Łódź. Auch dabei: Theo Weiland und Frank Fischer (Screenshot Facebook)
Kämpfer des „Imperium Fight Team“ – darunter Timo Feucht, Christopher Henze und Benjamin Brinsa – im polnischen Łódź. Auch dabei: Theo Weiland und Frank Fischer (Screenshot Facebook)

Gemeinsam mit Protagonisten dieser Gruppierungen um Benjamin Brinsa nahm Theo Weiland jüngst Anfang September 2018 an einem Fan-Turnier im polnischen Łódź teil, welches u.a. von rechten Hooligangruppen der Vereine LKS Łódź und Lech Poznan organisiert wurde.
Im Rahmen dieses Turniers war Weiland Teil des Fußballteams „Imperium Fight Team“. Wie bereits bekannt ist, waren Mitglieder des „Imperium Fight Team“ Teil einer rund 220 Personen starken Gruppe aus Neonazis und Hooligans, die am 11. Januar 2016 in Leipzig-Connewitz festgesetzt wurden nachdem es dort zu einem massiven, koordinierten Angriff auf links geltende Geschäfte und Kneipen gekommen war.

Frank Fischer (rote Trainingsjacke) auf dem „Europa Nostra“-Fest der „Identitären Bewegung“ in Dresden am 25. August 2018 (Bildrechte: Endstation Rechts)
Frank Fischer (rote Trainingsjacke) auf dem „Europa Nostra“-Fest der „Identitären Bewegung“ in Dresden am 25. August 2018 (Bildrechte: Endstation Rechts)

Die festgesetzten Kampfsportler Timo Feucht und Christopher Henze waren Anfang September ebenfalls bei dem Fanturnier in Polen zugegen und Teil des „Imperium Fight Team“. Nicht verwunderlich aber erwähnenswert ist dabei auch die Teilnahme von Frank Fischer aus Leipzig an dem Turnier in Polen. Er befand sich ebenfalls in dem von der Polizei festgesetzten Mob am 11. Januar 2016 und nahm zuletzt am „Europa Nostra“-Fest am 25. August 2018 in Dresden teil. Dort hatte die Identitären Bewegung“ (IB) auf die Cockerwiese geladen. Fischer fiel dort vor allem durch sein aggressives Verhalten gegenüber Gegendemonstrant_innen auf. Die Verbindung des „Imperium Fight Team“ zur extrem rechten „Identitären Bewegung“ lässt sich jedoch nicht nur über Fischer feststellen. Auch Alexander Kleine, alias „Alex Malenki“, trainiert seit 2017 regelmäßig beim „Imperium Fight Team“. Er ist Leiter der sächsischen IB-Gruppen und nahm – wie Brinsa und sein Team – an den rassistischen Aufmärschen Ende August 2018 in Chemnitz teil.

Mit Martin Bissinger ist ein weiterer fragwürdiger Kandidat auf der Fightcard der „Vogtländer Fightnight“ zu finden. Er war Kader der Neonazi-Partei „Der III. Weg“ und landete mit seinem Umzug nach Halle im Spektrum der „Kontrakultur“. Dies ist eine lokale Vertretung der extrem rechten Organisation „Identitäre Bewegung“. Bissinger selbst behauptet aus der Szene ausgestiegen zu sein, doch wie wir bereits im August in unseren News erwähnten, braucht solch ein Ausstieg Zeit und hat Konsequenzen, die wir bei Bissinger nicht erkennen können. Sein „Ausstieg“ erscheint uns unglaubwürdig und kalkuliert, damit er sich seine Karriere im Profi-Sport nicht ruiniert.

 

Rechte Kampfsportler bei den Aufmärschen in Chemnitz in Köthen

Bei rassistischen Mobilisierungen, wie in Dresden, Leipzig und Cottbus, sind rechte Kampfsportler und Hooligans längst in Ordnertätigkeiten und als Art Schutzwall verankert.
Mit der Tendenz, dass die rechte Szene immer stärker auch im Kampfsport aktiv ist, haben wir es in dem Kontext mit Personen zu tun, die mit Straßengewalt durch organisierte Auseinandersetzungen im Fußball bestens bekannt sind und diese Gewalt durch angeleitete Trainings im Gym perfektionieren können.
In den rassistischen Mobilisierungen zuletzt in Chemnitz und Köthen wurde immer verlautbart, dass man sich wehren müsse. „Wehren“ ist jedoch nur möglich, wenn man auch „wehrhaft“ ist. Auf diese Wehrhaftigkeit bezieht sich die extreme Rechte immer mehr und fand im Kampfsport allen Anschein nach beste Möglichkeiten, diese effektiv ausbilden zu können.
So können die teilweise kurzfristig beworbenen und aggressiven Aufmärsche nach dem tragischen Tod von Daniel H. in Chemnitz Ende August, bzw. Anfang September 2018 als Experimentierfeld für diese sich wehrhaft machende rechte Szene gewertet werden.

David Hasenkrug (im T-Shirt mit dem Aufdruck „Ostler“) und Martin Langner (rechts hinter Hasenkrug) auf dem Aufmarsch am 1. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)
David Hasenkrug (im T-Shirt mit dem Aufdruck „Ostler“) und Martin Langner (rechts hinter Hasenkrug) auf dem Aufmarsch am 1. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)

Real vor Ort waren bei den Aufmärschen u.a. Martin Langner vom Gym „Barbaria Schmölln“ aus Thüringen, der im Rahmen des „Trauermarsches“ von PEGIDA, AfD und Pro Chemnitz am 1. September Teil eines größeren, bedrohlich wirkenden Mobs war – u.a. mit David Hasenkrug, Neonazis und Angestellter im Sicherheitsgewerbe.

Neonanzis aus dem Umfeld der Vertriebsstruktur der Marke „Black Legion“ aus Cottbus am 1. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)
Neonanzis aus dem Umfeld der Vertriebsstruktur der Marke „Black Legion“ aus Cottbus am 1. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)

Einen anderer Mob reiste aus Cottbus an und lässt sich dem engeren Umfeld der rechten Kampfsportmarke „Black Legion“ zuordnen. Mit Lasse Richei und Pierre Bauer waren auch Kampfsportler und Hooligans aus Braunschweig am Aufmarsch beteiligt. Beide versuchten immer wieder durch die Polizeiketten zu brechen, um zu den Gegendemonstrant_innen vorzudringen.

Lasse Richei (rote Trainingsjacke) und Pierre Bauer (mit Glatze neben Richei) am 1. September 2018 bei dem Aufmarsch in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)
Lasse Richei (rote Trainingsjacke) und Pierre Bauer (mit Glatze neben Richei) am 1. September 2018 bei dem Aufmarsch in Chemnitz (Bildrechte: Exif-Recherche)

Bauer und Richei sind Hauptprotagonisten der Hooligangruppe „Adrenalin BS“ und trainieren aktiv Kampfsport. In den sozialen Netzwerken betitelt die Gruppe dieses Training als „Kampfsport gegen Überfremdung“.

Martin Wegerich (mitte mit Fischerhut) und rechts daneben Tim Kühn auf dem Aufmarsch am 7. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Tim Mönch)
Martin Wegerich (mitte mit Fischerhut) und rechts daneben Tim Kühn auf dem Aufmarsch am 7. September 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Tim Mönch)

Auch lokale Strukturen aus der extrem rechte Kampfsportszene nahmen an den Aufmärschen teil. Darunter etwa Tim Kühn, der als Hauptverantwortlicher des rechten „Tiwaz“-Turnier im Erzgebirge im Juni 2018 gilt. Kühn ist darüber hinaus bestens mit Neonazis aus Dortmund bekannt, die ebenfalls in Chemnitz anwesend waren. Etwa Martin Wegerich, der – wie Kühn auch – an den engeren Kreis des Orga-Teams des „Kampf der Nibelungen“ angebunden ist.
Zum Aufmarsch am 27. August, zwei Tage nach dem Tod von Daniel H., mobilisierte auch das Leipziger „Imperium Fight Team“ (IFT) um den rechten Hooligan Benjamin Brinsa nach Chemnitz.

Dittmar oder Andreas Schumer (1.v.l) und Benjamin Brinsa (2.v.l.) auf dem Aufmarsch am 27. August 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Flickr-Account m00x)
Dittmar oder Andreas Schumer (1.v.l) und Benjamin Brinsa (2.v.l.) auf dem Aufmarsch am 27. August 2018 in Chemnitz (Bildrechte: Flickr-Account m00x)

Tatsächlich war eine Gruppe um Brinsa vor Ort, in der auch einer der im IFT trainierenden, eineiigen Schumer-Zwillinge zu erkennen waren – d.h. entweder Andreas oder Dittmar Schumer.

Tobias Rzehaczeck (2.v.l) auf dem Aufmarsch am 27. August 2018 in Chemnitz (Screenshot YouTube)
Tobias Rzehaczeck (2.v.l) auf dem Aufmarsch am 27. August 2018 in Chemnitz (Screenshot YouTube)

Auch Tobias Rzehaczek, der im IFT trainiert, nahm an dem Aufmarsch teil.

Ähnlich wie in Chemnitz waren auch Personen aus der Kampf-und Kraftsportszene in Köthen, Sachsen-Anhalt, zugegen. Nur zwei Wochen nach den Mobilisierungen in Chemnitz kam es dort zu einem Todesfall, der erneut von Neonazis im Sinne ihrer rassistischen Propaganda benutzt wurde, um Stimmung gegen Geflüchtete zu machen.
Köthen besitzt eine kleine organisierte Neonaziszene, die seit einiger Zeit auch an das internationale rechte Kampfsportmilieu angebunden ist.

v.l.n.r.: Nico Gollnick, Maik Schubert, Attila Kinczel und Ron Krieg (Screenshot Facebook)
v.l.n.r.: Nico Gollnick, Maik Schubert, Attila Kinczel und Ron Krieg (Screenshot Facebook)

Ausschlaggebend dafür sind die Neonazis Maik Schubert, Nico Gollnick, Ron Krieg und der aus Ungarn stammende Attila Kinczel. Kinczel und Gollnick reisten bereits im Juni 2017 in die Nähe von Genf, um als Gäste an dem extrem rechten „Force & Honeur“-Turnier teilzunehmen. In die Organisation dieses Turniers war nicht nur die Neonazi-Bruderschaft „Hammerskins“ eingebunden, sondern auch „White Rex“, „Pride France“ und der „Kampf der Nibelungen“. Ein Jahr später nahmen Gollnick und Schubert an dem extrem rechten „Tiwaz“-Turnier im Erzgebirge teil und können spätestens seit diesem Turnier der wachsenden „NS-Straight Edge“-Szene zugerechnet werden. Kinczel, Schubert, Gollnick, wie auch Ron Krieg nahmen nicht nur an den jüngsten Aufmärschen in Köthen teil, sondern trainieren im Kraftraum am Köthener Ratswall in der Trainingsstätte des Köthener SV.

Nico Gollnick (mit Glatze und Bart) Ron Krieg (rechts neben Gollnick) und Maik Schubert (in weinroten T-Shirt von „White Rex“) am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)
Nico Gollnick (mit Glatze und Bart) Ron Krieg (rechts neben Gollnick) und Maik Schubert (in weinroten T-Shirt von „White Rex“) am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)
Attila Kinczel (mittig mit Glatze) auf dem Aufmarsch am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)
Attila Kinczel (mittig mit Glatze) auf dem Aufmarsch am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)

Krieg trat schon mehrmals für den Verein bei Powerlifting-Meisterschaften an. Das Problem mit den Neonazis im Verein ist dabei schon einige Jahre bekannt. Bereits 2009 berichtete die Mitteldeutsche Zeitung über „einen bekannten Neonazi im Verein“. Vereinschef und Stadtrat Steffen Reisbach sagte damals dem Blatt: „Viele Fußballvereine könnten zumachen, wenn sie die Nazis rausschmeißen würden.“
Einen konsequenten Umgang mit Neonazis scheint man bis heute nicht gelernt zu haben, denn noch im Dezember 2017 berichtete der MDR lobend über die Arbeit mit Geflüchteten im Verein, erwähnt aber auch den 19-jährigen Ron Krieg, der als Talent des Vereins gilt, ohne auf seine extrem rechte Gesinnung hinzuweisen. Schon Bilder aus 2014 zeigen Krieg im Training mit Nico Gollnick, der u.a. Kontakte zu der verbotenen Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew“ (WWT) in Wittstock/Dosse pflegt denn. Pierre Schumann, der der WWT angehörte, war ebenfalls auf dem extrem rechten Turnier „Force & Honeur“ im Juni 2017 zu Gast.

Steffen Bösener, mittig mit Glatze und Brille, auf dem Aufmarsch am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)
Steffen Bösener, mittig mit Glatze und Brille, auf dem Aufmarsch am 16. September 2018 in Köthen (Bildrechte: Pixelarchiv)

Wie zu erwarten nahm auch der Kampfsportler Steffen Bösener an den Aufmärschen in Köthen teil. Er ist ein Urgestein der dortigen Neonazi-Szene, betrieb u.a. ein rechtes Ladengeschäft, war in die Organisation von Rechtsrock-Konzerten um „Blood & Honour“ eingebunden und kämpfte zuletzt auch auf dem „Tiwaz“-Turnier im Juni 2018 im Erzgebirge.

Ein Teilnehmer des rechten Aufmarsch am 26. August 2018 in Chemnitz scheint tatsächlich die MMA-Technik „Doubleleg“ zu nutzen, um einen Polizisten zu Fall zu bringen (Screenshot Facebook)
Ein Teilnehmer des rechten Aufmarsch am 26. August 2018 in Chemnitz scheint tatsächlich die MMA-Technik „Doubleleg“ zu nutzen, um einen Polizisten zu Fall zu bringen (Screenshot Facebook)

Die internationale rechte Kampfsportszene hat die ostdeutschen Aufmärsche genau im Blick. Mit den Worten „Check the doubleleg (…) Whatever comes your way – fighters are prepared!“ teilte etwa Denis Nikitin ein Video der Ausschreitungen am 26. August 2018 in Chemnitz. Zu sehen ist in dem Video eine körperliche Auseinandersetzung zwischen Neonazis und der Polizei. Einer der rechten Angreifer scheint dort tatsächlich wie im Reflex die MMA-Technik „Doubleleg“ zu verwenden, um einen Polizisten zu Boden zu bringen.