Marken & Labels

Die Motive der hier aufgeführten Neonazi-Labels bedienen eine Bandbreite an Stilen – sei es durch Ornamente, Runen, Wikinger-Abbildungen, spartanische Kriegsbezüge, hipsterähnlichen Motiven oder dem modernen „Crime & Mafia“-Look. Viele potentielle rechte Käufer_innen werden damit angesprochen, aber auch unwissende Kampf- und Kraftsportler_innen, denn der Gedanke von (Wett)Kampf ist in den Motiven zum Teil mehrdeutig verarbeitet und spricht somit nicht nur kampfsporttreibende Neonazis an. Einige dieser Firmen bieten auch ein umfangreiches Sortiment an Kampf- und Kraftsportartikeln, Taschen, rechter CDs oder Bücher an.
Was durch die Labels vermittelt und vermarktet wird, ist dahingehend ein identitätsstiftendes „WIR“, das rassistisch, völkisch und nationalistisch aufgeladen ist.
Der Gedanke eines „gesunden Volkes“ wird auf moderne Weise mit Ideen aus der Straight-Edge-Bewegung vermarktet, die sich allerdings nicht nur um das persönliche Wohlbefinden drehen. Vielmehr werden dadurch rassistische und völkische Ziele verfolgt – ein gesunder Körper nach weißen, rassistischen Vorstellungen für die Zukunft und die Wehrhaftigkeit einer Nation, bzw. Europas.

Bei der Auseinandersetzung mit den aufgeführten Neonazi-Labels fällt auf, dass es nicht nur um die Vermarktung der Klamotten in der Kleidungsindustrie geht, sondern eben auch um den Aufbau und die Unterstützung einer selbst-finanzierten, professionialisierten Neonazi-Kampfsportszene. Sie treten als Sponsoren auf, stellen Teams für Kämpfe und organisieren in eigenem Namen rechte Kampfsportturniere. Dazu zählen „Duh Voina – Spirit of the warrior“ in Russland, die Kampfsportgala innerhalb der „Casa Pound“-Veranstaltung „Tana delle Tigri“ in Italien, „Day of Glory/Force & Honneur“ in Frankreich, „First to Fight“ in Polen, das „Pro Patria Fest“ in Griechenland oder „Kampf der Nibelungen“ in Deutschland.
Auf diesen Events werden nicht nur Kämpfe gezeigt, sondern auch Räume geschaffen, in denen sich die gewaltbereite, militante Neonaziszene austauschen und vernetzen kann.

Diese Marken sind mehr als nur Kleidungslabels – sie schaffen europaweit Trainingsräume und -strukturen für und von Neonazis, die einen gesunden, trainierten Lifestyle nach rassistischen Vorstellungen propagieren und in ihren Inhalten Gewalt aus Menschenverachtung verherrlichen. Das hat nichts mit Respekt im (Kampf)Sport zu tun.

Daher heißt es: Hinsehen, Ansprechen und Runter von der Matte! Kein Handshake mit Nazis!