Glossar

2YT4U
Dies ist eine Abkürzung für den englischsprachigen, rassistischen Slogan „too white for you“, auf Deutsch „zu weiß für dich“.


300 (Bezug zu Sparta)
Die „300“ waren, laut Mythologie, die dreihundert ausgewählten Krieger aus Sparta in der griechischen Antike (8 Jh.- 146 v.Chr.), die gegen eine weitaus überlegene Armee der Perser in die Schlacht zogen. Eine Comicerzählung dieser Geschichte wurde 2006 verfilmt und zählte 2007 zu einem der erfolgreichsten Kinofilme weltweit. Durch die Stilisierung des Spartaners zum gnadenlosen Kämpfer für „Volk und Nation“, fand sich diese Darstellung bald auch in Motiven der extrem rechten Szene wieder: Bei der „Identitären Bewegung“ durch die Nutzung des „Lambda“-Symbols, welches die Spartaner als Element auf ihren Schildern benutzt haben sollen oder bei den „Hooligans gegen Salafisten“, die den Kampfschrei der „300“ – ein brachial klingendes „Ahu“ – auf ihren Demonstrationen riefen.
Die Spartaner werden dabei als „Kämpfer für das Abendland“, die Perser als „Invasoren aus dem Morgenland“ gedeutet. Dazu kommt das Bild einer Elite – eine kleine Zahl auserwählter Kämpfer – die gegen sich gegen „das Übermächtige“ zur Wehr setzt.


88
Dieser Zahlencode geht auf den achten Buchstaben im Alphabet zurück, das „H“.
Die „88“ ergibt dadurch die Buchstaben „HH“, die in der rechten Szene für die strafbare Grußformel „Heil Hitler“ benutzt werden.
Der Zahlencode „88“ findet sich unter anderem auf T-Shirts, Aufnähern, Fahnen oder Emblemen und ist häufig Bestandteil von Band- und Organisationsnamen.


28
Die Zahlen 2 und 8 stehen für den zweiten und achten Buchstaben im Alphabet, das „B“ und das „H“. „BH“ als Akronym, sowie der Zahlencode 28 sind Erkennungszeichen des internationalen Neonazi-Netzwerkes „Blood & Honour“ (B&H). Die „Sektion Deutschland“ wurde 2000 verboten, die Verwendung des Namens ist seit dem in Deutschland strafbar. Um sich einer strafrechtlichen Verfolgung zu entziehen, benutzten deutsche Neonazis in den Jahren nach dem Verbot den Namen „Division 28“ und bezeichneten sich intern als „28er“. Das Netzwerk ist in Deutschland bis heute aktiv, organisiert verdeckt Konzerte und ist für diverse RechtsRock-Produktionen verantwortlich.


14 Words
Dies ist eine Abkürzung für die aus vierzehn Worten bestehende Phrase: „We must secure the existence of our people and a future for white children“ („Wir müssen die Existenz unseres Volkes und auch die Zukunft unserer weißen Kinder sichern“).
Dieses ›Glaubensbekenntnis‹ ist ein Zitat des US-amerikanischen Neonazis David Lane, der Mitglied der terroristischen Organisation „The Order“ war. Die 14 Words werden häufig als Grußformel genutzt und finden Verwendung in Liedtexten, als T-Shirt-Aufdruck, Aufnäher, Schmuck, Jackenembleme und auf CD-Cover. Beliebt ist auch die 14 mit der 88 zu kombinieren, u.a. als Autokennzeichen.


Azow
Das Regiment „Azow“, russisch „Азо́в“, ist eines von 80 ukrainischen paramilitärischen Freiwilligen-Bataillonen im gegenwärtigen Ukraine-Krieg. Das Regiment besteht hauptsächlich aus ukrainischen, aber auch internationalen Kämpfer_innen, die mehrheitlich aus der Neonazi-Szene stammen. Das Logo zierte bis 2013 eine „Schwarze Sonne“, ergänzt durch die „Wolfsangel“ – beides im Nationalsozialismus verwendete, sowie in der extrem rechten Szene beliebte Symbole.
Im Kern ihrer ideologischen Ausrichtung ist das Regiment „Azow“ ultranationalistisch bis neo-nationalsozialistisch. Ihre unterstützende Organisation „Misanthrophic Division“ bezieht sich offen auf „arisch-ukrainische Werte“ und beschwört den „Heiligen Rassenkrieg“ zur „Erhaltung der weißen Rasse“.


Blood & Honour
„Blood & Honour“ (B&H) bedeutet auf Deutsch „Blut und Ehre“ und soll dem Titel eines NS-Films über die Hitler-Jugend entnommen worden sein. B&H wurde in den Achtziger Jahren durch den Sänger der Neonazi-Band „Skrewdriver“, Ian Stuart Donaldson, in England gegründet. Seit dem entstanden weltweit sogenannte Sektionen, die aus rechten Skinheads bestanden und vorrangig RechtsRock-Konzerte organisierten und CDs produzierten.
Seit etwa 1993 ist B&H auch in Deutschland aktiv. Reihenweise organisierte das Netzwerk illegale Neonazi-Konzerte in der ganzen Bundesrepublik. Allein die Anzahl der deutschen B&H-Aktivisten wurde Ende der Neunziger Jahre auf rund 500 Personen geschätzt.
Das Logo von B&H ist eine spiegelverkehrte Triskele auf weiß-rotem Grund.
Nach dem Verbot der deutschen Sektion durch den damaligen Bundesinnenminister Otto Schily im September 2000, gab es zahlreiche Razzien bei Aktivist_innen des Netzwerkes. Auch die B&H-Jugendorganisation „White Youth“ wurde verboten. Seither benutzen Neonazis den Zahlencode 28 (der zweite und achte Buchstabe des Alphabets, BH), um ihre Sympathie zu der Neonazigruppe zu zeigen. Unter dem Namen „Division 28“ organisieren die Mitglieder der Gruppe trotz des Verbots seit Jahren weiterhin Rechtsrockkonzerte in Deutschland. Dabei pflegt das Netzwerk gute Verbindungen zur rechtsextremen NPD. Für manche B&H-Aktivisten spielt dabei inzwischen das lukrative Geschäft mit Rechtsrock-Konzerten eine wichtigere Rolle als rechtsextreme Politik. Das führte in der Vergangenheit mehrfach zu Streitigkeiten innerhalb der Szene.
Unter dem Namen „Combat 18“ ist zudem ein schwer bewaffneter, terroristischer Teil von B&H vor allem in England und Skandinavien aktiv. Die Finanzierung dieser Gruppe erfolgt u.a. durch die Einnahmen aus RechtsRock-Konzerten und CD-Produktionen.
Auch der „Nationalsozialistischer Untergrund“ entsprang dem B&H-Netzwerk und wurde von diesem finanziell unterstützt.


„Day of Glory/Force & Honneur“ in Frankreich
Ist eine in Frankreich stattfindende Neonazi-Kampfsportveranstaltung, die vom Gründer der Marke „Pride France“, Tomasz Skatulsky, 2014 initiiert wurde.
2014 bis 2016 konnte der „Day of Glory“ in Lyon stattfinden. 2017, diesmal unter dem Namen „Force & Honneur“, diente die Veranstaltung in der Nähe von Genf abermals als Austauschort für die Macher aller bedeutenden extrem rechten Kampfsport-Labels und Veranstaltungen aus Ost- und Westeuropa – sowie deren Hintergrundorganisationen „Hammerskin Nation“ und „Blood & Honour“. Des weiteren spielten im Anschluss an die Kämpfe jedes Mal namhafte RechtsRock-Bands aus ganz Europa, 2014 beispielsweise die Bremer Band „Kategorie C“.

Kampfsport, Kohle, Kriegsverbrecher – Antifaschistisches Infoblatt 2/2013
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/kampfsport-kohle-kriegsverbrecher


"Duh Voina"/"White Rex" Symbolbild„Дух Воина/Duh Voina“ („Geist des Kriegers“) in Russland
Ist eine extrem rechte Kampfsport-Gala, die von dem russischen Label „White Rex“ um Denis Nikitin 2011 ins Leben gerufen wurde. Die Marke bezeichnet dieses Unternehmen auch als „The Birth of a Nation“ ( dt. „Die Geburt einer Nation“). Innerhalb dieser Events wird zwischen „White Rex Pro“ – also Profi-Kämpfer_innen – und „Jungsturm League“ – den Amateur-Kämpfer_innen – unterschieden. Wer gut genug ist, wird in das „White Rex Team“ aufgenommen, welches auch an nicht-rechten Kampfsport-Veranstaltungen teilnimmt. An den „Geist des Kriegers“-Turnieren haben bisher mehr als 500 Kämpfer_innen teilgenommen.


Eisernes Kreuz
Das Eiserne Kreuz ist das wohl bekannteste soldatische und militärische Symbol. Ab 1813 wurde es als Verdienstabzeichen im preußischen ›Befreiungskrieg‹ gegen die napoleonische Herrschaft verliehen. 1939 ist es in modifizierter Form zum bekanntesten Orden des »Dritten Reiches« geworden.
Das Eisernes Kreuz genießt als Motiv oder Motiv-Zusatz beinahe universale Verwendung in den verschiedenen rechten Spektren. Eine extrem rechte Deutung ist nicht zwingend, aber es ist stets militaristisches Symbol und dient als Sinnbild eines Männlichkeitskultes. Es wird häufig in der Heavy Metal-, Black-Metal- und Rockerszene, sowie vereinzelt in der Hardcore-Szene verwendet.


"First to Fight" Symbolbild„First To Fight“ in Polen
Ist ein in Warschau stattfindendes Kampfsportturnier von extrem Rechten, in Zusammenarbeit mit dem Warschauer Kampfsportgym „Fight Club Fanga“. Das erste bekannte Turnier fand 2015 statt. Beworben wurde dieses u.a. auf der Seite der polnischen „Autonomen Nationalisten“. „First To Fight“ bewirbt gemeinsam mit „Fight Club Fanga“ Seminare mit Neonazi-Kampfsportlern, wie Niko Puhakka 2015.


GNLS
GNLS ist eine von der Neonazi-Szene verwendete Abkürzung für den Slogan „Good Night Left Side“. Der Slogan ist eine Abwandlung des linken Kampagnen-Mottos „Good Night White Pride“. Diese Kampagne hatten Antifaschist_innen Mitte der 2000er Jahre ins Leben gerufen um sich gegen die Unterwanderung von Neonazis in der Hardcore-und Punkszene zu wehren.


Hammerskins
Die „Hammerskins“, auch „Hammerskin Nation“ genannt sind eine international agierende Bruderschaft, die 1986 in den USA aus der Neonazi-Skinhead-Bewegung entstand. In ihrem Selbstverständins beziehen sie sich auf die Ideologie der „White Supremacy“ (dt. „Weiße Vorherrschaft“) und sind elitäre, sowie paramilitärische ausgerichtet.
Das „Hammerskin“-Symbol – zwei gekreuzte Hämmer – darf gewöhnlich nicht unautorisiert verwendet werden und ist im wesentlichen nur Mitgliedern vorbehalten. Der harte Kern deutscher „Hammerskins“ wird auf 200–300 Mitglieder geschätzt, die neben paramilitärischem Training auch Versände und Läden betreiben sowie Konzerte organisieren. Als interner Gruß wird das Kürzel H.F.F.H. („Hammerskins Forever – Forever Hammerskins“) verwendet.


Ian Stuart
Die um 1977 gegründete englische Band „Skrewdriver“ um ihren Sänger Ian Stuart Donaldson hat wie keine andere den RechtsRock geprägt und erfährt in der neonazistischen Szene weltweit Verehrung.
Auf die Umtriebe Ian Stuart Donaldsons geht die Gründung der Netzwerke „Rock Against Communism“ (R.A.C.) und „Blood & Honour“ zurück. Nach seinem Tod 1993 infolge eines Verkehrsunfalls und der nachfolgenden Auflösung von „Skrewdriver“, wurde eine regelrechte Vermarktungsindustrie in Gang gesetzt. Auf verschiedensten Motiven wird Ian Stuart Donaldson, gewöhnlich nur „Ian Stuart“ genannt, als Sänger, Wikinger oder Lichtgestalt gezeigt; Symbol und Wappen von „Skrewdriver“ ist das in Fraktur-Schrift geschriebene „S“, meist in Verbindung mit einem stilisierten Adler.


"Kampf der Nibelungen" Symbolbild Plakat 2017„Kampf der Nibelungen“ in Deutschland
Ist eine seit 2015 in Deutschland stattfindende Neonazi-Kampfsportveranstaltung, die maßgeblich von der Neonazi-Bruderschaft „Hammerskins“ organisiert wird. 2014 fand die Vorläuferveranstaltung „Ring der Nibelungen“ statt. Der Ort des Events wird nicht beworben, auf den später veröffentlichten Bildern sind die Teilnehmenden unkenntlich gemacht. 2016 fand das Event in einer Mehrzweckhalle im hessischen Gemünden statt.
Alle bekannten und einflussreichen rechten Kampfsportmarken bewerben das Event und sind in dessen Organisation eingebunden.

„Kampf der Nibelungen“: Eine Sportveranstaltung von und für Neonazis – Belltower, 7. Oktober 2016
http://www.belltower.news/artikel/kampf-der-nibelungen-eine-sportveranstaltung-von-und-f%C3%BCr-neonazis-11267


Lunikoff
„Lunikoff“, „Luni“ und „Old Lu“ ist der Künstlername von Michael Regener, ehemaliger Sänger der Band „Landser“.
Die Berliner Band „Landser“ zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Bands der Neonazi-Szene.
Sie war fest in der militanten Neonazi-Szene verwurzelt und baute bewusst das Image einer Untergrundband auf, die knallharte Texte mit Stimmungsmusik koppelte und darüber weite Verbreitung in Schulen und Jugendclubs findet. 2004 wurden die Bandmitglieder wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ verurteilt, die Band wurde aufgelöst. Der Name „Braune Musik Fraktion“ ist eine Selbstbezeichnung von „Landser“. Der Bandleader Michael Regener gründete die Nachfolgeband „Die Lunikoff-Verschwörung“, die bis heute mehrere CDs veröffentlichte. Michael Regener ist Mitglied der NPD und tritt auf Parteiveranstaltungen auf. Sein Kultstatus begründet sich insbesondere auf die Haftstrafe, die er für seine Aktivitäten in der Band „Landser“ erhielt und von 2005 bis 2008 absaß. Regener baute sich zielgerichtet das Image des Sängers, der für seine politischen Überzeugungen ins Gefängnis geht, auf und inszeniert sich als Opfer, Staatsfeind und „Unbeugsamer“ gleichermaßen. Das Symbol von „Landser“, ein Schwert auf dem „L“, ist dem Abzeichen der SS-Kavallerie-Division Lützow nachempfunden. Das „L“- Logo der Band „Die Lunikoff-Verschwörung“ ist eine erneute Abwandlung dieses Symbols.


NSU
Der „Nationalsozialister Untergrund“, kurz NSU, war eine von 1999 bis 2011 im Untergrund agierende Neonazi-Terrorzelle. Den Kern der Zelle bildeten die aus Thüringen stammenden Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Während Mundlos und Böhnhardt am Tag der Selbstenttarnung des NSU starben, muss sich Beate Zschäpe vor dem Oberlandesgericht München verantworten. Der NSU hatte in den zwölf Jahren mehrere Banken überfallen, Sprengstoffanschläge begangen und ermordete mindestens zehn Menschen, vorrangig aus der migrantischen Community. Das unterstützende Netzwerk um das Kern-Trio wird auf mindestens 200 Personen geschätzt, von denen viele im „Blood & Honour“-Netzwerk in Sachsen und Thüringen organisiert waren.


Panslawismus/Paneuropäisch
Panbewegungen sind nationalistische Strömungen, die eine übernationale Vereinigung bestimmter völkischer Gruppen aus einem Überlegenheitsgefühl anstreben. Darauf beziehen sich die hier erwähnten Neonazis, die kompatibel mit dem Erstarken von rechten Parteien und Organisationen in Europa anknüpfen, und sich in rassistischer Vorstellung an einen Zusammenschluss orientieren.


"Pro PAtrio Fest" Symboldbild Plakat„Propatria Fest“ in Griechenland
Ist eine extrem rechte Kampfsportveranstaltung, die seit 2014 jährlich in der Nähe von Athen stattfindet. Europaweit bekannte Neonazis treten dort als Kämpfer auf, etwa der Markengründer von „Pride France“,Tomasz Skatulsky 2016, oder Neonazis von der sächsischen extrem rechten Gruppierung „Haus Montag“ aus Pirna. Im Anschluss an die Kämpfe fanden Konzerte, u.a. mit den NS-Hardcore-Bands „Brainwash“ und „Hope for the weak“ statt. Das Event selbst wird von Neonazis aus dem „Blood & Honour“-Milieu, sowie aus dem Umfeld der griechischen Neonazi-Partei „Xrysi Avgi“ organisiert.


RechtsRock
RechtsRock ist ein Überbegriff, der sich auf die rechte Musikszene im Allgemeinen bezieht. Klassischen RechtsRock, wie er in den Achtziger und Neunziger Jahren aus der englischen Punk-und Skinhead-Szene entsprang, finden wir heute in den seltensten Fällen. Die rechte Subkultur umfässt heute neben klassischen Rock auch Stilrichtungen, die als NS-Hip Hop, National Socialist Black Metal (NSBM), rechter Neofolk oder NS-Hardcore bezeichnet werden.
Weitere Informationen zur RechtsRock-Szene findet ihr hier:
http://www.belltower.news/category/lexikon/rechtsrock


Schwarze Sonne
Im Nationalsozialismus diente die „Schwarze Sonne“, die als ein zwölfarmiges Hakenkreuz oder ein Rad aus zwölf Sig-Runen gedeutet werden kann, der SS als Sinnbild einer nordisch-heidnischen Religion und eines uralten geheimen Wissens.
In der SS-Kultstätte Wewelsburg ist die „Schwarze Sonne“ als Bodenmosaik ‚verewigt‘ worden. Heute symbolisiert sie in extrem rechten Kreisen die „Verbundenheit mit der eigenen Art und mit den arteigenen Wertvorstellungen“. Entgegen mancher Behauptungen aus der rechten Szene ist die „Schwarze Sonne“ kein historisches Symbol, sondern ein Kunstprodukt der SS. Es sind keine früheren Verwendungen oder ähnliche Vorläufer bekannt. In weiten Teilen der extremen Rechten, von Neonazi-Skins, der rechten Dark-Wave-Szene bis hin zur so genannten ‚Neuen Rechten‘, erfreut sich die „Schwarze Sonne“ nach dem Entwurf der SS hoher Popularität.


Störkraft
„Störkraft“ wurde Ende der Achtziger Jahre in den alten Bundesländern gegründet und zählt bis heute zu den Kultbands der RechtsRock-Szene. Die Songs der Band propagieren Rassismus und Gewalt. Durch die enorme mediale Aufmerksamkeit erlangte die Band eine Aufmerksamkeit, wie sie in Deutschland nur bei Bands wie „Böhse Onkelz“ zu finden war.
Mitte der Neunziger löste sich die Band auf. Ihre Alben mit Liedern wie „Wir sind die Kraft“ oder „Hooligans“, behielten in der rechten Szene Kult-Status.


Straight Edge
Der Begriff bezeichnet eine Gegenbewegung aus der Hardcore Punkszene in den Achtzigern, die sich für einen Verzicht von Rauschmitteln wie Drogen, Alkohol und Tabak aussprach. Erweitert wurde dies durch eine vegetarische und vegane Lebensweise.
Die Bewegung versteht sich in der breiten Auslegung als keine politische Bewegung, ist allerdings eher linksorientiert. Auch Neonazis adaptierten den Straight-Edge-Gedanken und leben diese beispielsweise in der NS-Hardcore-Szene aus. So vermischen sich rechte und völkische Auslegungen des Gesundheitsgedankens mit Konzepten von Tierschutz.


"Tana delle tigri" Symboldbild„Tana delle Tigri“ in Rom/Italien
Ist ein seit 2008 stattfindendes, extrem rechtes Festival der faschistischen Bewegung „CasaPound“ in Rom/Italien, auf dem neben RechtsRock-Konzerten und Vorträgen seit 2011 ebenfalls eine Kampfsport-Gala von und für Neonazis zu festen Programm gehört. Das Festival fand jährlich in der von der „CasaPound“-Bewegung besetzten „Area 19“ statt, bis dieses 2015 geräumt wurde. Die Veranstaltung dient zur Vernetzung europaweiter Neonazistrukturen. Seit 2013 unterstützt auch das Label „White Rex“ die Veranstaltung. Im Mai 2013 kämpften deutsche Neonazis für das „Walhall Athletik Fight Team Germany“.

Macht der Marionetten – Antifaschistisches Infoblatt 3/2011
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/macht-der-marionetten

Kampfsport, Kohle, Kriegsverbrecher – Antifaschistisches Infoblatt 2/2013
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/kampfsport-kohle-kriegsverbrecher


White Power
„White Power“ bedeutet übersetzt „Weiße Macht“ und wird im Sinne von „weißer Vorherrschaft“ oder „weißer Vormachtstellung“ verwendet. „White Power“ ist einer der Schlüsselbegriffe und meistgebrauchten Slogans der neonazistischen Skinhead-Szene weltweit. Selbstbezeichnungen als ‚White-Power-Bewegung‘, ‚White-Power-Skinheads‘ und ‚White-Power-Musik‘ (für den RechtsRock) sind allgegenwärtig.


Völkisch/Völkisches Denken
Neonazis imaginieren eine „Volksgemeinschaft“, die sich von anderen Kulturen unterscheide und der sich alle Mitglieder unterzuordnen haben. Diese gilt es gegen andere „Völker“ zu verteidigen.
Im diesem Sinne wird auch die Existenz anderer Kulturkreise („Muli-Kulti“) abgelehnt, da dies dem „Volk“ schaden würden. Neonazis propagieren stattdessen den Gedanken eines „Europas der Vaterländer“.


ZOG
Dies ist eine Abkürzung für die englischsprachige Bezeichnung „Zionist Occupied Government“, was mit „zionistisch besetzte Regierung“ übersetzt werden kann. „ZOG“ wird in der Neonaziszene als Code für die „jüdische Weltverschwörung“ gebraucht, die sie in den Regierungen und auf dem Wirtschaftsmarkt ausgemacht haben wollen. Dieser Begriff ist schlichtweg antisemitisch und knüpft an historische Schuldzuweisungen – „die Juden sind an allem schuld“ – des Nationalsozialismus an.