Greifvogel Wear – Radical Warrior Clothing Brand

Logo von "Greifvogel Wear"Kurz und Knapp

Die Marke wurde 2013 in Sachsen vom Neonazi Sebastian Raack gegründet und bietet vorrangig Streetwear-Klamotten an, aber auch Kampfsportartikel und Motive. In Dresden 2013 registriert, befindet sich der Firmensitz seit Dezember 2016 in Lindenau in Südbrandenburg. Dort ist auch ein Ladengeschäft von „Greifvogel Wear“ ansässig.
Die Designs sind größtenteils im modernen Stil gehalten und beinhalten martialische, pathetische und doppeldeutige Slogans. Die Motive zeigen meist kriegerische Abbildungen aus der griechischen Antike.
Die Marke sponsert europaweit einflussreiche rechte Kampfsport-Events, stellt eigene Teams für Turniere – auch außerhalb der Neonazi-Szene – und ist eng mit der RechtsRock-Szene verbunden.

Motive und Designs

Auf Streetwear-Klamotten der Marke werden Slogans wie „Might is Right“ („Macht geht vor Recht“), „Strenght against the modern world“ („Mit Kraft gegen die moderne Welt“) , „Strenght is moral glory“ („Kraft ist die moralische Herrlichkeit“) und Schriftzüge wie „Spartan Discipline“ präsentiert. Auf MMA-Shorts stehen zudem Slogans wie „Iron Will“ („eiserner Wille“).
Neben konservativen martialischen Inhalten, die durch die Kleidung transportiert werden, ist vor allem die Darstellung eines Greifvogels das Hauptmotiv auf den Klamotten.
Durch ihre martialische Aufmachung findet „Greifvogel Wear“ zudem Anklang in der Weightlifting-Szene, die sie mit Motiven und Slogans wie „Elitist Weightlifting“ (dt. „Elitäres Gewichteheben“) bedient.

T-Shirt von "Greifvogel Wear"; Motiv: "Might is Right"T-shirt von"Greifvogel Wear"; Motiv: "Elitist Wightlifting"
Hoodie von "Greifvogel Wear"; Motiv: "Spartan Disciplin"Shorts von "Greifvogel Wear"; Motiv: "Iron Will"

Anbindung an die Neonazi-Szene

„Greifvogel Wear“ entwickelte sich zu einer der wichtigsten Marken der extremen Rechten in Bezug auf Kampf- und Kraftsport, auch außerhalb Deutschlands.
Ohne große Umschweife führt die Marke ins organisierte Neonazi-Milieu. So war Sebastian Raack bis zum Verbot 2000, eine Führungspersönlichkeit im international agierenden „Blood & Honour“-Netzwerk (B&H). Er war Inhaber des Postfachs der B&H-Sektion Südbrandenburg und der B&H-Jugendorganisation „White Youth“.

Michael Lorenz (1. v. r.) und Sebastian Raak (2. v. l.) mit der NS-Hardcore-Band "Hope For The Weak"
Michael Lorenz (1. v. r.) und Sebastian Raak (2. v. l.) mit der NS-Hardcore-Band „Hope For The Weak“

Außerdem spielte er in der Neonazi-Band „Outlaw“ und ist bis heute Teil der NS-Hardcore-Band „Hope for the weak“. Michael Lorenz, Geschäftspartner Raacks und ebenfalls Musiker in beiden Bands, war Führungsperson bei der B&H-Sektion Sachsen, dem unmittelbar unterstützenden Netzwerk des „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU).
Raacks Label „One People One Struggle Records“ (OPOS-Records), dessen Hauptsitz er ebenfalls in den Süden Brandenburgs nach Lindenau verlegte, ist eine der weltweit wichtigsten Anlaufstellen für Vertrieb und Produktion neonazistischer Musik jeglicher Stilrichtung. Mit „Greifvogel Wear“ stattete Raack auch die Österreicher Neonazi-Bands „Terrorspähra“ und „Feuernacht“ aus. „Terrorspähra“ komponierten für die Marke sogar den Song „Greifvogel flieg“.

Im Dezember 2016 verlegte die Marke ihren Firmensitz nach Lindenau/Südbrandenburg. Die ersteigerte Immobilie, ein alter Gasthof samt angrenzender Scheune, bietet nicht nur Raum für ein eigenes Ladengeschäft, sondern könnte sich auch zu einem neuen Austragungsort von RechtsRock-Konzerten entwickeln: Durch und mit dem Geld aus dem Vertrieb von „Greifvogel Wear“ und „OPOS-Records“.

Sponsoring

„Greifvogel Wear“ tritt vorrangig als Unterstützung für extrem rechte Kampfsportler_innen auf. Als „Team Greifvogel“ traten Neonazis wie Lucien Schönbach oder Stefan Baer in den Ring.

Stefan Baer (1. v. l.) und Lucien Schönbach (4. v. l.) für das "Team Greifvogel" (ehemals "Northsidecrew") beim "Kampf der Nibelungen" 2015
Stefan Baer (1. v. l.) und Lucien Schönbach (4. v. l.) für das „Team Greifvogel“ (ehemals „Northsidecrew“) beim „Kampf der Nibelungen“ 2015

Sie entstammen der Neonazi-Szene in Lübben/Spreewald und traten dort bereits als „nationale Kampfsport-Vereinigung“ mit dem Namen „Northsidecrew“ auf.
Das „Team Greifvogel“ wurde besonders durch die Teilnahme an der konspirativ organisierten Kampfsport-Veranstaltung „Kampf der Nibelungen“ bekannt. Dieses Event fand 2016 zum vierten Mal in Folge statt und zählt mittlerweile zu einem der europaweit wichtigsten Treffen der neonazistischen Kampfsport-Szene. Im Jahr 2016, Ausrichtungsort war eine Mehrzweckhalle im hessischen Gemünden, traten russische, tschechische, französische und deutsche Neonazis in den Sportarten K1, MMA und Boxen an, während „Greifvogel Wear“ als einer der Hauptsponsoren auftrat. Auch für das Event 2017 ist die Marke als Sponsor angegeben.

Der sächsische Kampfsportler Felix Rau im Ring mit Shorts von "Greifvogel Wear"
Der sächsische Kampfsportler Felix Rau im Ring mit Shorts von „Greifvogel Wear“

„Greifvogel Wear“ findet aber auch Zugang auf kommerziellen Veranstaltungen. So wird die Marke auf den „Fightclub“-Events in Sachsen als gängiges Label in- und außerhalb des Ringes getragen.
Auch MMA-Kämpfer wie der Tscheche Vít Mrákota, den „Greifvogel Wear“ auf ihrer Homepage als „ihren Kämpfer“ beschreibt, konnte auf kommerziellen Events wie der „8. La Familia Fightnight“ 2017 in Halle/Sachsen-Anhalt in den Ring steigen. Mrákota tritt zudem seit Jahren für das „White Rex Tschechien“-Team bei rechten Kampfsport-Events an.


Weitere Informationen:
Über Sebastian Raack und seine neonazistischen Aktivitäten: Neverstraight – Tattoos, Bodypiercing and Clothes,One People One Struggle Records (Label), Mai 2014/Dezember 2016
http://closingtime.blogsport.de/2014/05/23/neverstraight-tattoos-bodypiercing-and-clothesone-people-one-struggle-records-label/

Über den „Kampf der Nibelungen“: „Kampf der Nibelungen“: Eine Sportveranstaltung von und für Neonazis, 7. Oktober 2016
http://www.belltower.news/artikel/kampf-der-nibelungen-eine-sportveranstaltung-von-und-f%C3%BCr-neonazis-11267

Über das rechte Kampfsport-Milieu um das „Team Greifvogel“ in Brandenburg: Brandenburg wird brauner, 29. März 2012
http://www.taz.de/!5097212/

Artikel aus dem Jahr 2014 zur Marke „Greifvogel Wear“: „Greifvogel Wear“ – Rechte Bekleidungsmarke aus Dresden, 29. Juli 2014
https://linksunten.indymedia.org/de/node/119534