Svastone – Perun Company

Logo von "Svastone"Kurz und Knapp

Seit 2010, in Kiew/Ukraine gegründet, bietet die Marke Streetwear-Klamotten und Kampfsport-Artikel an, auf denen im modernen Stil größtenteils ornamenthaft Motive aus der slawischen Mythologie dargestellt werden. Darüber hinaus sind Motive mit klarem Neonazi-Bezug zu finden, wie auch Bezüge zur rechten Hooligan-Szene. Die Marke unterstützt finanziell faschistische Militäreinheiten in der Ukraine und ist an die RechtsRock-Szene um das „Blood & Honour“-Milieu angebunden. Zu dem ist sie Sponsor diverser rechter Kampfsport-Veranstaltungen.

Motive und Designs

Die ukrainische Modefirma „Svastone“ zeigt in ihren Motiven überwiegend völkische und nationalsozialistische Symbole. Jedoch versucht die Marke mit modernen und folkloristischen Mustern und Designs diese Gesinnung zu retuschieren.
Das Logo zeigt vier im Kreis angeordnete Balken, die ein „Svastika“ (Hakenkreuz) ergeben. Im Namen bezieht sich die Marke mit der Silbe „Sva“ ebenfalls auf „Svastika“, das Wort „Stone“ soll auf mythische Runen-Steine deuten, wie sie im Paganismus Verwendung fanden.
Damit verklären sie die historische Bedeutung des Hakenkreuzes und versuchen stattdessen, das Symbol im Sinne einer unverfänglich wirkenden Mythologie umzudeuten.

Die Romantisierung des Slawentums, bzw. der Wunsch nach einem panslawischen Staat, findet in den Designs von „Svastone“ einen ähnlich großen Stellenwert, wie die Bezüge zum historischen Nationalsozialismus. Dazu kommen Doppeldeutigkeiten, wie etwa bei dem Wort „Slava“, welches übersetzt auch „Ehre“ bedeutet, mit denen in der Selbstbezeichnung gespielt wird.
Ihre Selbstdarstellung ähnelt einem pathetisch-nationalistisch aufgeladenem Gebet: „Let these clothes protect and inspire you in battle, give warm in winter and cool in summer. Let these clothes to be like armor of knights in glorious past – noble and strong.“ (dt. „Lass diese Kleider Schutz und Inspiration in der Schlacht sein, dich wärmen im Winter und kühlen im Sommer. Lass diese Kleider eine Rüstung sein, so wie die der Ritter der glorreichen Vergangenheit – nobel und stark.“)

T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Cossack Wear"

„Svastone“ produziert dementsprechend Shirts mit Motiven heroischer Kämpfer und stellt starke Bezüge zur „Volksgemeinschaft“ der Kosaken her und überträgt dieses Bild des „slawischen Kriegers“ auf die heutige Zeit. Sportliche T-Shirts mit dem Hintergund eines Cages, dazu die Worte „Ich komme zu dir“ oder die Darstellung eines MMA-Kampfes mit dem Untertitel „Slavonic Fighter“, sollen zu verstehen geben, dass dieser „Kriegergeist“ u.a. durch Kampfsport zum Ausdruck kommt. Durch den Verkauf von MMA- und Boxhandschuhen bieten sie sich aktiv der rechten Kampfsport-Szene als Ausstatter an.

T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Slavonic Fighter"T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Ich komme zu dir"
MMA-Handschuhe von "Svastone"

Ein Großteil der Motive bezieht sich allerdings positiv auf Nationalismus, wie auch auf den historischen Nationalsozialismus und Faschismus. Nach dem Umsturz in Kiew druckte die Marke diverse Shirts mit Bildern der nationalistischen Krawalle auf dem Maidan. T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Hasta la Vista Separatista"Während den bewaffneten Kämpfen in der Ostukraine entstanden T-Shirts mit Slogans wie „Hasta la vista seperatista“. Weitaus eindeutiger sind bei „Svastone“ Designs mit der Abbildung des italienischen Faschistenführers Benito Mussolini oder dem Konterfei Ian Stuarts, der Gründer der „Blood & Honour“- Bewegung und Kopf der berühmten RechtsRock-Band „Skrewdriver“. Andere Motive zeigen das Eingangstor des Konzentrationslagers Dachau und dessen Inschrift „Arbeit macht frei“, darunter der Slogan „Misantropia“ („Menschenfeindlichkeit“).

T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Mussolini"T-Shirt von "Svastone", Motiv: "Arbeit macht frei – Misanthropia"

Rassistische Botschaften übermittelt „Svastone“ auch. Das T-Shirt mit dem Schriftzug „White Europe. Stop Pollution“ zeigt ein weißes Hermelin, das eine schwarze Ratte tot im Mund hält, darunter die lateinische Losung „Malo mori quam foedari“ – „Lieber will ich sterben, als besudelt werden“. T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Stop Pollution – White Europe"Der Spruch entstammt dem mittelalterlichen „Hermelinorden“, der das Hermelin als Symbol von Reinheit verwendete. Damit und mit dem Slogan „Weißes Europa – Stoppt die Verunreinigung“ bezieht sich „Svastone“ auf die „Rassenschande“, die durch die Vermischung der Kulturen („Multi-Kulti“) entstehen würde.
T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Dynamo Kiev 88"Die Ultra- und Hooliganszene spricht die Marke ebenso an. So produzierte „Svastone“ Shirts mit dem Vereinslogo von „Dynamo Kiew“. Die mehrheitlich rechten Fußballfans dieses Clubs waren maßgeblich an den nationalistischen Krawallen auf dem Maidan in Kiew beteiligt.

Anbindung an die Neonazi-Szene

Neben der Tatsache, dass „Svastone“ mit ihren Motiven neonazistische und rassistische Inhalte verbreitet, ist die Marke auch reell in den Aufbau und die Unterstützung von Neonazi-Organisationen eingebunden.
Hauptaugenmerk ist ganz klar die finanzielle Unterstützung der faschistischen Militäreinheiten des „Right Sector“, sowie des Freiwilligen-Bataillons, die beide aus nationalistischen Motiven in der Ostukraine kämpfen. Solidaritätskonzert von u.a. "Svastone" für das "Azov"-RegimentSo war „Svastone“ Mitorganisator eines Solidaritätskonzertes für beide Einheiten im August 2014 sowie im September 2015. Für Kinder zwischen 8 und 16 Jahren organisierten sie auch sogenannte Ferienlager („azovets“), die militärisch-nationalistische Inhalte und Aktivitäten an Kinder und Jugendliche vermitteln sollen. Trainingseinheiten im Zweikampf, Messerkampf und u.a. Schießübungen sind Teil dieses „Ferienlagers“.
Innerhalb des „Blood & Honour“-Netzwerkes war „Svastone“ zudem Mitveranstalter des „Ian Stuart“-Gedenkkonzerts 2013 in den Ukraine. Dort trat auch die Berliner Neonazi-Band „Die Lunikoff Verschwörung“ von Michael „Lunikoff“ Regener auf.

T-Shirt von "Svastone"; Motiv: "Azov Regiment""Memorial"-Konzert für Ian Stuart,; Mitveranstalter ist "Svastone"

In Deutschland ist die Modemarke über einschlägige Neonazi-Versände zu erhalten und findet so auch langsam Zuspruch in der hiesigen Szene.

Sponsoring

Innerhalb der rechten Kampfsport-Szene ist „Svastone“ in der Ukraine ein umtriebiger Sponsor und Mitveranstalter diverser Events. Besonders die Eventreihe „ІДУ НА ВИ“ (dt. „Ich komme zu dir“) wird von „Svastone“ in Zusammenarbeit mit dem faschistischen Paramilitär-Regiment „Azow“ gefördert. Dort kämpfte auch 2016 der französische Neonazi Tomasz Skatulsky, der wiederum für die extrem rechte Kampfsportmarke „Pride France“ verantwortlich ist. Für ihn war die Reise nach Kiew nicht nur wegen seines Kampfes wichtig, sondern vor allem, um Kontakte in die Ukraine herzustellen und sich die nationalistischen Entwicklungen des Landes zeigen zu lassen, wie er selbst in einem Reisebericht schrieb.
„Svastone“ spricht durch ihr omnipräsentes Auftreten auf RechtsRock-Konzerten in der Ukraine außerdem eine klassische Neonazi-Szene an. Ob beim Konzert anlässlich des 35. Jahrestag der „Dynamo Ultras“ aus Kiew, bei Konzerten mit Bands wie „Kategorie C“ aus Deutschland in 2012 oder beim Sponsering der rechten, ukrainischen Kultband „Sokyra Peruna“ – die Marke ist nicht aus der osteueropäischen Szene um „Blood & Honour“ wegzudenken.


„Svastone“ feiert 35 Jahre „Ultras Dynamo Kiev“
„Svastone“ feiert 35 Jahre „Ultras Dynamo Kiev“
Flyer für ein Kampfsportevent der Reihe "ІДУ НА ВИ - Ich komme zu dir" 2017 in Kiew. Als Sponsoren treten "Svastone" und das "Asow"-Regiment auf
Flyer für ein Kampfsportevent der Reihe „ІДУ НА ВИ“ (dt. „Ich komme zu dir“) 2017 in Kiew. Als Sponsoren treten „Svastone“ und das „Asow“-Regiment auf
Konzert der Bremer Band „Kategorie C“ 2012; Gesponsort von „Svastone“
Konzert der Bremer Band „Kategorie C“ 2012; Gesponsert von „Svastone“
Ordner beim RechtsRock-Festival „Rock für Deutschland“ 2017 tragen u.a. „Svastone“
Ordner beim RechtsRock-Festival „Rock für Deutschland“ 2017 tragen u.a. „Svastone“
„Svastone“ als Sponsor mit eigenem Logo auf der Matte 2016
„Svastone“ als Sponsor mit eigenem Logo auf der Matte 2016
„Svastone“-T-Shirt auf einem Neonazi-Aufmarsch in Karlsruhe 2017
„Svastone“-T-Shirt auf einem Neonazi-Aufmarsch in Karlsruhe 2017