Sport Frei – Extremsport

Logo von "Sport Frei"Kurz und Knapp

Um 2000 in Bremen von Henrik Ostendorf, einem Multi-Funktionär der Neonazi-Szene, gegründet und registriert, vertreibt die Marke ausschließlich Klamotten im Streetwear-Bereich. Durch die Nutzung des Sportlergrußes „Sport frei“ wirkt die Marke unverfänglich. Die Designs der T-Shirts sprechen am ehesten die Hooligan-Szene an und sind erst auf den zweiten Blick der Neonazi-Szene zuordenbar. Die Marke sponsert zu dem extrem rechte Kampfsport-Veranstaltungen wie den „Kampf der Nibelungen“. Vertrieb findet über den „Sport Frei-Versand“ von Henrik Ostendorf statt.

Motive und Designs

Auf den Freizeitklamotten sind, nebst diverser Varianten des Markendesigns, Slogans wie „Schweiß spart Blut“, „Legal, Illegal, Scheissegeal“ oder „Fraktion F.W.W. – Feld Wald Wiese“ abgebildet. Auch an dieser Stelle wird sich auf die Hooligan-Szene bezogen. Mit Aufdrucken wie „Projekt Chaos“ wird zudem ein Bezug auf den Film „Fightclub“ genommen. Das „Projekt Chaos“ ist im Film ein Deckname für eine verdeckt arbeitende Organsiation, deren Aufgabe darin besteht, Angriffe auf die öffentliche Ordnung durchzuführen.

T-Shirt von "Sport Frei"; Motiv: "Schweiß spart Blut"T-Shirt von "Sport Frei"; Motiv: "Fraktion F.W.W."

Der Ausspruch „Sport Frei“ ist eigentlich ein Sportlergruß aus der DDR, der heute vermehrt als Grußkürzel in verschiedensten – auch nicht-rechten – Sportverbänden benutzt wird.
Durch die Übernahme dieser unverfänglichen Losung kann „Sport Frei – Extremsport“ auch im sportlichen Mainstream andocken. Bislang mit mäßigem Erfolg, denn der Vertrieb der Marke findet ausschließlich durch rechte Webshops und Szeneläden statt.

T-Shirt von "Sport Frei"; Motiv: "Extremsport"

Anbindung an die Neonazi-Szene

Henrik Ostendorf, Markeninhaber von "Sport Frei"
Henrik Ostendorf

Mit Henrik Ostendorf als Markeninhaber ist „Sport Frei“ eindeutig der organisierten Neonazi-Szene zu zuordnen. Ostendorf durchlief seit den 80er Jahren mehrere extrem rechte, zum Teil später verbotene, Parteien und Organisationen, wodurch er heute als Muli-Funktionär und Drahtzieher in der europäischen Neonazi-Szene gilt. Sein politisches Engagement in den letzten 10 Jahren war dabei vielfältig.
So war er innerhalb des Bundesordnungsdienstes der NPD tätig und wurde 2009 sogar zwischenzeitlich Geschäftsführer des NPD-Verlages, der „Deutsche Stimme Verlags GmbH“.
LKW-Tour von Henrik Ostendorf anlässlich des Todestages des Nationalsozialisten Rudolf HeßZudem fuhr er 2007 im Rahmen einer rechten Gedenkkampagne mit einem LKW quer durch Deutschland, auf dem das Konterfei von Rudolf Heß, dem Stellvertreter Adolf Hitlers, abgebildet war. Ostendorf war auch in die Organisation von größeren RechtsRock-Konzerten involviert und betreibt heute das geschichtsrevisionistische und NS-verherrlichende Magazin „Ein Fähnlein“.

Hannes Ostendorf, Sänger der Neonazi-Band "Kategorie C"
Hannes Ostendorf

Dass er die Marke „Sport Frei“ vertreibt und mit dieser auch in der Kampfsport-Szene teils erfolgreich anknüpfen kann, ist seinen Aktivitäten in der Hooligan-Szene verschuldet. Denn gemeinsam mit seinem Bruder Hannes Ostendorf, dem Sänger der RechtsRock-Bands „Kategorie C“ und „Nahkampf“, zählte er, bis zur Auflösung 2015, zu den Führungspersonen der extrem rechten Hooligan-Gruppe „Standarte Bremen“.

Sponsoring

„Sport Frei – Extremsport“ war 2014 Hauptsponsor des „Ring der Nibelungen“, dem Vorläufer des „Kampf der Nibelungen“. Auch in den darauf folgenden Jahren trat die Marke als Sponsor der Neonazi-Veranstaltung auf.
Da das Label allerdings keine Kampfsport-Artikel herstellt, ist die Marke nur außerhalb des Rings, z.b als Trainingsbekleidung, zu finden. Ein T-Shirt mit dem Schriftzug „Brigade Sport Frei“ lädt ferner Trainingsgruppen dazu ein, „Sport Frei“ als Team-Bekleidung zu tragen.


Weitere Informationen:
Über Henrik Ostendorf:
http://www.belltower.news/lexikontext/henrik-ostendorf


 „Brigade Sport Frei“ am Ring
„Brigade Sport Frei“ am Ring
„Kampf der Nibelungen“ dankt 2014 seinem Hauptsponsor „Sport Frei“
„Kampf der Nibelungen“ dankt 2014 seinem Hauptsponsor „Sport Frei“