Mordopfer in Cottbus war Teil der neonazistischen „Kampfgemeinschaft Cottbus“


Laut etlichen Berichten in der Lokalpresse wurde gestern, am Abend des 1. März, ein Mann in der Cottbuser Innenstadt erschossen, welcher der lokalen extrem rechten Kampfsportszene angehörte.
Nur am Rande wird allmählich das Ausmaß dieses Mordes klar. Denn bei dem Mordopfer handelt es sich um den 31-jährigen, tief im Neonazi-Milieu verankerten Martin Miethke.
Wir dokumentieren im Folgenden umfangreich seine Aktivitäten, da wir eine klare Einordung seiner Person in der Berichterstattung als unverzichtbar halten – vor allem im Hinblick auf die hoch-explosive, kriminelle Mischszene aus Neonazis, Rockern, Kampfsportler_innen und Türsteher_innen, die in Cottbus vorherrscht.
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Nachlese zum Neonazi-Kampfsportturnier „Tiwaz“ 2018

Nachdem wir vor zwei Wochen gemeinsam mit der „Antifaschistischen Recherche Chemnitz“ eine umfangreiche Auswertung des „Tiwaz“-Turniers veröffentlicht hatten, erreichten uns weitere Informationen zu beteiligten BesucherInnen und Kämpfern des Turniers, die wir entsprechend nachrecherchiert haben und nun zur Verfügung stellen wollen.

Inhaber der „Boxing Security Cottbus“ als Kämpfer des „Black Legion“-Teams

William Puder (mittig) als Andy Schotte, William Puder und Ronny Schröder (v. l. n. r.) als Kämpfer für das "Black Legion"-Team beim "Tiwaz" 2018 in Grünhain
Andy Schotte, William Puder und Ronny Schröder (v. l. n. r.) als Kämpfer für das „Black Legion“-Team beim „Tiwaz“ 2018 in Grünhain

Auf dem bei „Black Legion“ veröffentlichten Flyer, wird neben William „Willi“ Puder und Andy Schotte auch Ronny Schröder als Kämpfer der „Kampfgemeinschaft Cottbus“ vorgestellt.

Schröder ist im Boxsport aktiv und präsentierte sich auf seiner Facebook-Seite u.a. als Wettkämpfer bei den Brandenburgischen Landesmeisterschaften, an denen er zuletzt im März 2017 in Strausberg teilnahm. Angetreten war er dort für den Cottbuser Boxverein 2010 e.V. Aktuell gepostete Bilder zeigen ihn darüber hinaus bei seinem Kampf auf dem rechten Kampfsport-Turnier „Tiwaz“ im sächsischen Erzgebirge. Auch auf den von Journalist_innen veröffentlichten Fotos ist Schröder anhand seiner Tätowierungen zweifelsfrei identifizierbar. „Nachlese zum Neonazi-Kampfsportturnier „Tiwaz“ 2018“ weiterlesen

Das extrem rechte Kampfsportturnier „Tiwaz – Kampf der freien Männer“

Ankündigung des Events & Kämpferanmeldung (Bild: Screenshot Facebook)

Im Ortsteil Grünhain der Gemeinde Grünhain-Beierfeld im sächsischen Erzgebirge trafen sich am 9. Juni 2018 bis zu 250 Neonazis zum Kampfsportturnier „Tiwaz“. Die Veranstaltung wurde seit September 2017 angekündigt und im Internet beworben. Seit Ende Januar 2018 konnten sich Kämpfer anmelden, Zuschauerkarten wurden ab dem 16. März 2018 für 20 Euro pro Stück angeboten.

Das erstmals durchgeführte „Tiwaz“ schließt nahtlos an rechte Kampfsport-Veranstaltungen wie den „Kampf der Nibelungen“ in Deutschland, den „Day of Glory“ in Frankreich oder den „Triumph of Will“ in Ungarn an. Dementsprechend vernetzt konnte das „Tiwaz“ auf eine breite Unterstützung innerhalb der neonazistischen Kampfsportszene blicken. So wurde das Event von der deutschen Trainingsgruppe „Wardon 21“, dem Kampfsportnetzwerk „Kampf der Nibelungen“, dem russischen Neonazi-Netzwerk „White Rex“, dem „Sonnenkreuz Versand“ und den Neonazi-Marken „Black Legion Wear“ und „Greifvogel Wear“ unterstützt.


Inhalt:

Konspirative Organisation und internationale Vernetzung

Die Kämpfer und die sogenannte „Kampfgemeinschaft“
– Kämpfer aus dem norddeutschen Raum –
– Brandenburger Kämpfer –
– Kämpfer aus Thüringen –
– Ein alter Bekannter aus Sachsen-Anhalt –
– Kämpfer aus Sachsen –
– Bisher unbekanntes Team aus Bayern –
– Kämpfer aus Russland und Bulgarien –

Die BesucherInnen

Fazit


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Black Legion – „The Iron Youth Division“

Logo von "Black Legion"Kurz und Knapp

Anfang 2016 im Raum Cottbus von Neonazis gegründet, vertreibt die Marke Streetwear-Klamotten mit zum Teil unverfänglichen Designs. Andere Shirt-Motive zeigen dagegen eindeutige Bezüge zur Neonazi-Szene und zum historischen Nationalsozialismus. So nutzen sie u.a. ein Original-Zitat von Adolf Hitler oder eine Textzeile der RechtsRock-Band „Störkraft“ als T-Shirt-Motiv.
Die Marke richtet sich an die rechte Kampf- und Kraftsportszene, trat mehrmals als Sponsor für das rechte Kampfsport-Event „Kampf der Nibelungen“ auf und stellte dort ein eigenes Team.
Der Vertrieb erfolgt hauptsächlich über ihren Webshop, sowie über das Neonazi-Ladengeschäft „The Devils Right Hand/Rebel Records“ in Cottbus.
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