Seit 2013 wird die Marke über einen eigenen Webshop vertrieben und bietet bisher nur Streetwear-Klamotten an. Die Motive und Designs wirken modern und auf den ersten Blick schwer einordbar. Im Detail propagiert die Marke allerdings nationalistische und dezidiert antikommunistische Inhalte und findet dadurch starken Zuspruch in der rechten Kampfsport- und Fußball-Szene Polens.
Bisher unterstützten sie vor allem rechte Kampfsport-Seminare in Polen, wurden aber auch als Sponsor für einen rechten Wettkampf in Frankreich angekündigt.
Motive und Designs
„Sportowo na stylowo“, was übersetzt „sportlich stilvoll“ heißt, bietet eine kleine Auswahl an Kleidung mit rechten Inhalten.
Der Stil ist modern und knüpft an Motive der Hardcore-Szene an, so etwa in Bezug auf das häufig in dieser Subkultur verwendete „X“, in Kombination mit vier Buchstaben – häufig die Anfangsbuchstaben der Stadt zusammen mit den Lettern „HC“, was für „Hardcore“ steht.
Die polnische Marke verwendet dagegen die Buchstaben „GNLS“, eine in der rechten Szene verbreitete Abkürzung für „Good Night Left Side“ – eine Anspielung auf die von Antifaschist_innen ins Lebens gerufene Kampagne „Good Night White Pride“, die sich gegen Neonazis in der Hardcore-und Punkszene richtet. Das „X“ entsteht bei „Sportowo na stylowo“ durch einen Teleskopschlagstock, der mit einem Messer gekreuzt wurde.
Generell richten sich die Inhalte und Motive überwiegend gegen Linke und sind antikommunistisch. So findet man auf mehreren Klamotten beispielsweise die Konterfeis von Funktionären der polnischen antikommunistischen Untergrundorganisation „Verstoßenen Soldaten“ (Żołnierze wyklęci“), ergänzt durch Zitate oder kleingedruckte Beschreibungen, wie diese gegen politische Gegner_innen kämpften. Dadurch verklärt die Marke Teile der Geschichte und lädt die Motive stattdessen mit nationalistischen und romantisierenden Inhalten auf.
Sponsoring
Die bisher noch marginal wirkende Neonazimarke sponserte bisher zum einen die rechten Kampfsportturniere „First To Fight“ (FTF) in Warschau, wie auch die Neonazi-Kampfsportgala „Force & Honneur“ 2017 in Frankreich.
Außerdem trat „Sportowo na stylowo“, gemeinsam mit der rechten russischen Kampfsportmarke „White Rex“, als Sponsor auf, als die Neonazi-Turnierorganisation „First To Fight“ zusammen mit dem Warschauer „Fight Club Fanga“ 2015 zu einem MMA-Seminar einluden. Das Seminar gab der Finne Niko Puhakka, ein aktiver MMA-Kämpfer der dem „Blood & Honour“-Netzwerk in Finnland zugerechnet wird. Im Rahmen der europaweit führenden polnischen MMA-Promotion KSW („Konfrontacji Sztuk Walki“) musste er seine Tätowierungen abkleben oder ein Rashguard anziehen. Schließlich entschieden die Veranstalter_innen 2012, Puhakka nicht länger in ihrem Rahmen kämpfen zu lassen.
Nachdem er 2013 auch von der MMA-Gala „Celtic Gladiator“ in Irland von der Fightcard gestrichen wurde, distanzierte er sich von seiner Neonazivergangenheit. Auch ließ er, um weiterhin öffentlich kämpfen zu können, seine Neonazi-Tätowierungen (u.a. „Blood & Honour“) übertätowieren.
Puhakka wurde auch durch andere Labels, wie das rechte kalifornische Label „Hoelzer Reich“ gesponsert, die sich in ihren T-Shirt-Motiven deutlich auf den Nationalsozialismus beziehen. 2010 wurde diese Marke durch mehrere MMA-Organisiationen und Verbände wie der UFC, aus den eigenen Veranstaltungen verbannt. Einen weiteren aktuellen Bezug Puhakkas nach Polen findet sich bei der rechten Kampfsportmarke „Mad Dog“, die ihn für seine Kämpfe ausstattet.
Weitere Informationen:
Celtic Gladiator and Niko Puhakka Release Statements, 5. Januar 2013
http://www.mmaviking.com/celtic-gladiator-and-niko-puhakka-release-statements/
Clothing Company with Racist Ties Banned by MMA Leagues, Herbst 2010
https://www.splcenter.org/fighting-hate/intelligence-report/2010/clothing-company-racist-ties-banned-mma-leagues