Auf Bitte der Initiative „Kampfsport ohne Rassismus“ veröffentlichen wir hier – im Rahmen der aktuellen Diskussion um die Teilnahme des rechten Hooligans Timo Feucht an der kommenden Nova Fighting Championship – die Mail, die von der Initiative auch an ranFIGHTINGde gesendet
Liebes ran Team, liebes ran FIGHTING Team,
Mit Freuden haben wir in den letzten zwei Jahren eure super Football Übertragungen geschaut. Endlich eine moderne Sportshow mit netten Typen, die so gut es geht rassistische Vorurteile und Verhaltensweisen aus der Sportmoderation fern halten. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Berichterstattungen im deutschen Fernsehen.
So weit so toll.
Um so unschöner war es für uns, zu sehen, dass bei einer von euch übertragenen MMA Veranstaltung ein aktiver und bundesweit bekannter Neonazi kämpfen und damit live auf ran zu sehen sein soll!
Es geht um Timo Feucht und die NOVA FC.
Timo Feucht ist ein bekannter Hooligan und Neonazi aus Leipzig und tritt für das Imperium Fight Team an. Timo Feucht trat z.B. beim Angriff auf den alternativen Stadtteil Leipzig-Connewitz am 11.01.2016 in Erscheinung. Er befand sich unter den rund 215 Neonazis und Hooligans, die in diesem Zusammenhang von der Polizei festgesetzt wurden. Am 25.09.2016 wurde Timo Feucht des Weiteren von der Polizei mit weiteren Hooligans in Gera festgesetzt. Bei ihnen wurden unter anderem Sturmhauben, diverse Kampfsportausrüstung aber auch Messer und Schlagstöcke sicher gestellt. Die Hooligans sind Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig. In Gera spielte an diesem Tag aber nicht ihr Verein, sondern der Lokalrivale BSG Chemie Leipzig auf dessen Fans die Gruppe es abgesehen hatten. Die Polizei konnte den organisierten Überfall durch ein Großaufgebot noch verhindern.
Man könnte vielleicht an dieser Stelle noch ein Auge zudrücken und behaupten, Timo Feucht sei nur ein jüngerer Mann mit jugendlichen Fehltritten. Bei einem weiteren Blick jedoch auf das Imperium Fight Team und seinen Head Coach Benjamin Brinsa wird spätestens klar, dass es sich hier um eine eingeschworene Neonazi und Hooligan Truppe handelt, die z.B. unter anderem bei den rassistischen Hooligan Protesten in Chemnitz gemeinsam in Erscheinung trat. Weitere Ausführungen über das Imperium Fight Team und dessen Mitglieder würden diese Mail sprengen. Wir verweisen deshalb auf die Links am Ende der Nachricht. Fakt ist, dass es sich beim Imperium Fight Team um ein von Neonazis durchsetztes Kampfsport Team handelt, dessen Mitglieder schon seit langem an rassistischen und menschenverachtenden Überfällen beteiligt sind und waren.
Liebes ran Team, liebes ran FIGHTING Team, wir wünschen uns von euch eine klare Positionierung gegen Rassismus, der in einer modernen, demokratischen Gesellschaft einfach keinen Platz mehr haben darf!
Es kann nicht sein, dass unser schöner, respektvoller Sport durch gewaltvolle Neonazis in Verruf gerät. MMA bedeutet nicht Gewalt gegen anders denkende Menschen, geschweige denn gegen Schwächere. MMA ist viel mehr ein Sport, der einen den Umgang mit den eigenen Grenzen und Respekt vor anderen lehren sollte. Wie wichtig aktuell eine Positionierung gegen Neonazis im Kampfsport ist, zeigen unter anderem Dokumentationen und Berichte von VICE über die Tagesschau und den Deutschlandfunk bis hin zum Spiegel. Das Imperium Fight Team ist in den letzten Jahren sehr gewachsen. Gerade junge Menschen fühlen sich von den gemischten Kampfkünsten/ Kampfsportarten angezogen. Um so mehr sollte es Aufgabe von uns allen sein Neonazis auch aus diesem Sport raus zu halten um dadurch zu verhindern, dass junge Menschen nicht nur den Kampfsport von ihren Trainern gelehrt bekommen sondern auch gleich deren menschenverachtende Ideologien.
Wir bitten euch deshalb, macht den Veranstaltern von NOVA FC klar, dass ihr einen Neonazi auf deren Veranstaltung nicht dulden könnt oder entscheidet euch gegen eine Übertragung von NOVA FC.
Wir fordern: kein Handshake mit Neonazis!
In positiver Erwartung auf eure Reaktion und in Freude auf die kommende Football Saison und viele spannende MMA Kämpfe.
Mit sportlichen Grüßen
einige MMA und ran Begeisterte