Zur Erinnerung: „3. Invictus Fightnight“ in Saalfeld (Thüringen) mit neonazistischer Beteiligung

Am 18. August 2018 soll in Saalfeld/Thüringen die „3. Invictus Fightnight“ stattfinden. Organisiert wird das Event von der „Invictus Kick-und Thaiboxschule“ um Trainer und Profikämpfer in K1, John Kallenbach. Bereits in unseren News von der Matte #4 berichteten wir über die mehr als fragwürdigen Kämpfer auf der Fightcard, sowie über Kallenbachs Verbindung zur rechten Modemarke „Label 23“.

Kevin Görke (1.v.l.) und Sebastian Dahl (2.v.l.) beim "Kampf der Nibelungen" im Oktober 2017
Kevin Görke (1.v.l.) und Sebastian Dahl (2.v.l.) beim „Kampf der Nibelungen“ im Oktober 2017

U.a. wird Kevin Görke für den 18. August angekündigt. Er stieg im April 2018 bem Turnier des „Kampf der Nibelungen“ im Rahmen des Neonazi-Festivals „Schild & Schwert“ in Ostsachsen in den Ring. Auch am Neonazi-Kampfsportevent „Tiwaz“ im sächsischen Erzgebirge im Juni 2018 trat er als Kämpfer an. Görke, dessen Rücken der Schriftzug „Leben heißt Kampf“ ziert, ist seit Jahren an die Neonazi-Szene Thüringens angebunden, u.a. an den vormals in Berlin lebenden Neonazi Sebastian Dahl. Dieser war Kämpfer beim „Kampf der Nibelungen“ im Oktober 2017, wobei ihn Görke dort offensichtlich in der Ringecke unterstützte.

Martin Bissinger (markiert) auf der Sommerakedemie der "Generation Identitaire" 2016
Martin Bissinger (markiert) auf der Sommerakedemie der „Generation Identitaire“ 2016

Auch Martin Bissinger, der in Halle/Sachsen-Anhalt beim „La Familia Fightclub e.V.“ trainiert, soll bei der kommenden „Invictus Fightnight“ antreten. Seine Neonazi-Karriere führte ihn von der extrem rechten Partei „Der III. Weg“ hin zur „Identitären Bewegung“. Er nahm 2016 an der Sommerakademie der französischen „Generation Identitaire“ teil und bewegte sich noch bis Ende 2017 im nahen Umfeld der „Kontrakultur Halle“, ein Ableger der „Identitären Bewegung“ in Deutschland. Jüngst gab er ein Interview, in dem er seinen Ausstieg aus der Neonazi-Szene schilderte. Aufgrund der zeitlich sehr kurzen Spanne zwischen Aktivität und „Ausstieg“, sowie hinsichtlich seiner führenden Tätigkeit innerhalb der Neonazi-Szene ist dieser „Ausstieg“ nicht glaubhaft, sondern dient wohl einzig dazu, seine Karriere im Profi-Sport nicht zu gefährden. Tatsächliche Aussteiger brauchen schließlich Jahre, um mit der Szene zu brechen, mitunter riskieren sie dabei Leib und Leben.

Neonazis eine Bühne zu bieten, wie in Saalfeld bei der „Invictus Fightnight“, ist ein falsches Signal an die extrem rechte Szene. Wer auf Neonazi-Events kämpft und in die rechte Szene eingebunden ist, gehört ausgeladen und ausgeschlossen. Vor allem im Hinblick auf die rasante Entwicklung innerhalb dieser Szene in Bezug auf Kampf- und Kraftsport.
Wir sehen auch den Lankreis Saalfeld-Rudolstadt in der Verantwortung, solchen Events keine Räume zu vermieten, solange Neonazis als Kämpfer angekündigt werden. Schließlich ist der Landkreis für die Vermietung der Dreifelder-Sporthalle „Grüne Mitte“ zuständig, wo die „Invictus Fightnight“ stattfinden soll.

Deshalb:
Ansprechen, Aufklären, Einmischen – Runter von der Matte und Kein Handshake mit Nazis!